Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll109. Sitzung / Seite 88

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thema, das man vorbereitet hat, zu konzentrieren. Den Vergleich Wiederkäuer könnte man natürlich zurückgeben, wenn ich daran denke, dass Sie Ihre Reden zum x-ten Mal wiederholen, dass zum Beispiel Kollege Bucher hier zum x-ten Mal dasselbe herun­terleiert, ohne einen neuen Inhalt, ohne – von Inhalten gar nicht zu reden – neue Vorwürfe zu bringen. Das ist einfach nur peinlich und lächerlich. (Beifall bei der SPÖ.) Der Regierung dann vorzuwerfen, sie sei ein Wiederkäuer, das ist nur noch peinlich. (Abg. Kickl: Dann seid’s still!) – Das gerade auch an Sie, Herr Kollege Kickl.

Ich möchte mich auch nicht auf die Diskussion „Unser Geld für unsere Leut’“ ein­lassen. – Herr Kollege Strache, Kickl und Co, Sie wissen, was „Ihre Leut’“ mit dem Geld in Kärnten gemacht haben. Dort gibt es tatsächlich Budgetbelastungen. Sie haben Milliarden in den Sand gesetzt, was wir jetzt ausbaden müssen. (Zwischenrufe bei der FPÖ.) Das waren „Ihre Leut’“. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Frau Schmied von der Kommunalkredit! 2 Milliarden! BAWAG! ÖGB!)

Sie bejammern, dass heute nur ein Gesetz beschlossen wird. Es gibt viele Anträge, die, wie Sie zu Recht sagen, zum Teil in den Ausschüssen schlummern. Heute werden 40 verhandelt, weil wir gesagt haben, jetzt ist Luft, jetzt können wir sie auf die Tagesordnung setzen – aber das ist Ihnen auch nicht recht. Man kann es Ihnen nicht recht machen, egal wie man es tut. Das ist Aufgabe der Opposition, das sehe ich schon ein, aber ich möchte Sie bitten, sich nun doch ein bisschen zu bemühen, denn ich möchte den Versuch machen – auch weil ich weiß, dass uns sehr viele Menschen zuschauen –, aufzuzeigen, was die tatsächlichen Probleme sind, die die Menschen draußen haben, die Probleme im Bildungsbereich jener Menschen, die nicht so begütert sind und die Kinder haben, die nicht so talentiert sind. Auch diesen wollen wir Chancen geben. Ich möchte aufzeigen, warum wir welche Maßnahmen in den letzten zwei, drei Jahren so entschieden gesetzt haben.

Ich möchte Sie auffordern, schauen Sie sich einmal an – das sage ich auch als ehemaliger Schulleiter und Lehrer –: Wie kommen die Kinder, wenn sie den Kinder­garten verlassen, sofern sie einen besucht haben, zu uns in die Schule? – Sie wissen, es gibt unterschiedlichste Tests, die man machen kann, ob in Bezug auf Sprachent­wicklung, Mengenbilder, Motorik, Koordinationsfähigkeit, Ausdauer, Konzentration, es gibt viele Untersuchungen dazu, aber es lässt sich nirgendwo so deutlich darlegen wie an zwei Bildern, die ich Ihnen zeigen möchte, die Kinder im Alter von ungefähr sechs Jahren – eines davon sogar ein bisschen jünger – gezeichnet haben (Abg. Neubauer – einen Zeitungsausschnitt, auf dem die Überschrift „Verschenkte Milliarden“ zu lesen ist, in die Höhe haltend –: Das ist die Wahrheit, Herr Kollege Mayer! So schaut es aus!) ... – Vielleicht können Sie es sehen, ich möchte es Ihnen nur zeigen. (Der Redner hält zwei Zeichnungen mit demselben Motiv in unterschiedlicher Ausführung in die Höhe. – Abg. Strache: Sind das Ihre Zeichnungen!)

Herr Klubobmann Strache, versuchen Sie einmal, ein bisschen sachlich zu bleiben und auf die Probleme einzugehen! Ich weiß schon, das fällt Ihnen schwer, aber versuchen Sie es! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Strache: Haben Sie Ihre Volksschulzeichnungen mitgenommen oder was? – Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von SPÖ, ÖVP und FPÖ.)

Was ich aufzeigen will – und diese Unterschiede gibt es nicht nur beim Zeichnen, es gibt sie in der Sprachentwicklung, es gibt sie in der Motorik, es gibt sie in anderen Bereichen –, sind die Defizite, mit denen wir zu arbeiten und uns auseinanderzusetzen haben, wenn die Kinder in die Schule kommen. Genau aus diesem Grund war es uns wichtig, einen einheitlichen österreichweiten Bildungsplan für den Kindergartenbereich zu erstellen und ein verpflichtendes Kindergartenjahr umzusetzen, und zwar kostenlos für alle, um die Voraussetzungen zu verbessern. (Abg. Strache: Es sind ja nicht alle Kinder gleich! Sie wollen alle gleich!)

 


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