Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll109. Sitzung / Seite 129

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die sich beteiligen müssen, doch eine Chance, den Tourismusbereich weiter zu for­cieren.

Der dritte Punkt betrifft den Ausbau des Ganzjahrestourismus und die Erhöhung der Produktivität. Ich möchte mit dem Positiven anfangen: Basierend auf unserem Allpar­teienantrag betreffend Wintersportwochen wurde im vergangenen Jahr bereits Sport­minister Darabos aktiv, und jetzt hat auch der Wirtschaftsminister hier eine gezielte Aktivität gesetzt. Es wird im Herbst eine Kampagne geben, die mit 300 000 € dotiert ist, wovon wir uns schon wieder einen Schub erhoffen.

Ich möchte auch auf die Studie zum Klimawandel hinweisen, die im Bericht zitiert wird, in der darauf hingewiesen wird, dass die Schneesicherheit vor allem für österreichische Wintertouristinnen und -touristen ein ganz wesentliches Kriterium ist, aber für andere Touristinnen und Touristen auch Alternativen zu den beschneiten Pisten notwendig sind.

Herr Minister, aus aktuellem Anlass: Ich hoffe, dass es dabei bleibt, dass wir die öster­reichischen Berge – jetzt ist der Herr Minister gerade nicht da, aber ich hoffe, er hört es trotzdem – nicht verkaufen und dass das nicht nur ein momentaner Stopp ist. Die Natur und deren Zugänglichkeit ist etwas, das sowohl die Qualität der Menschen, die vor Ort leben, betrifft, aber auch den Tourismus in der Angebotsqualität sehr stark unterstützt. Ich glaube, es ist ein ganz wesentliches Merkmal, wie wir uns auf den Bergen bewegen können und wie sich dieses Alleinstellungsmerkmal „Alpen“ darstellt. Das darf man auch nicht vergessen.

Nicht gelungen ist uns die Ganzjahresbeschäftigung. Wir haben derzeit noch immer im Durchschnitt nur sieben Monate Beschäftigung. Die Tourismus- beziehungsweise die Beherbergungsbranche und das Gaststättenwesen sind die Branchen mit der höchsten Arbeitslosigkeit. Da sind wir noch gefordert, mehr dagegen zu unternehmen.

Der Tourismus ist eine Prestigebranche in Österreich, das muss sich auch auf die Situation der ArbeitnehmerInnen auswirken. Heute ist der Arbeitsmarkt im Tourismus gekennzeichnet durch Teilzeit, niedrige Einkommen, hohe Fluktuation, problematische Arbeitszeiten und damit auch eine schwierigere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ich hoffe, wir werden aus dem INTERREG-Projekt „Eltern im Tourismus“ positive Sig­nale bekommen, wie wir die Probleme vielleicht besser bewältigen können. Ich möchte auch noch positiv die EURES-Aktivitäten in grenznahen Regionen und das EFRE-Projekt „Regio Vitalis“ zwischen Österreich und Slowenien mit dem Schwerpunkt Gesundheitstourismus hervorheben.

Meine vereinbarte Redezeit neigt sich dem Ende zu, daher möchte ich nur kurz den Sorgenbereich der mangelnden Eigenkapitaldecke und Basel III ansprechen. Ich rege noch einmal an – der Ausschussvorsitzende wird dann auch noch zu Wort kommen –, dass wir uns im Ausschuss mit der ÖHT darüber unterhalten, welche Maßnahmen auch von dieser Seite vorgeschlagen werden.

Ganz zum Schluss möchte ich mich bei allen Akteurinnen und Akteuren – die jetzt zwar zum großen Teil wahrscheinlich nicht zuhören –, von der Unternehmerin, dem Unter­nehmer angefangen, bis zum – heute noch oft so genannten – Stubenmädchen bedan­ken für ihre Leistungen, die sie für den österreichischen Tourismus bringen. Nur mit der Arbeitskraft von allen gemeinsam gelingt es, dass der Tourismus in Österreich diese Qualität hat, auf die wir alle miteinander stolz sein können. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie der Abg. Dr. Moser.)

13.52


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Haider. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


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