Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll109. Sitzung / Seite 142

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und Einschaltungen anbelangt, mit den Ländern koordinierter zu agieren. Das gelingt uns großteils auch. Daher sind wir auf einem erfolgreichen Weg.

Zum Dritten ist die Beschäftigungsproblematik angesprochen worden. Wir sind mit AMS und anderen dabei, das zu verbessern. Es ist ein mühsamer Weg, es geht insbe­sondere darum, die Saisonen zu verlängern und die Qualität zu erhöhen. Der Weg ist mühsam, aber die ersten Schritte führen doch dazu, dass wir Verbesserungen er­reichen und uns unter anderem im Bereich der Ausbildungspakete qualitativ weiter­ent­wickeln.

Das vielleicht größte Problem ist die Eigenkapitalsituation insgesamt. Es ist richtig, dass vor allem im Bereich der Zwei- und Dreisternebetriebe eine sehr schlechte Eigen­kapitalausstattung gegeben ist. Ich muss hinweisen – das ist zwar nur ein schwacher Trost, aber ein Trost –: Was Refinanzierung anbelangt, haben wir im europäischen Bereich durch unsere ÖHT mit 2,86 Prozent Zinsen einen besseren Zinssatz als in der EU mit 3,55 Prozent. Doch ist das, wie gesagt, nur ein schwacher Trost für jemanden, der investiert hat und einen Cashflow haben möchte. Wer relativ wenig hat, kann auch relativ wenig erreichen. Daher wird der qualitative Ansatz mit unseren Programmen und Beratungen möglich sein, aber der Schlüssel zum Erfolg liegt eben in der Hebung des Niveaus insgesamt. Etwas anderes werden wir dort nicht tun können.

Meine Damen und Herren, das sind jetzt nur ein paar der Probleme, die hier schon erwähnt wurden. Ich glaube, dass wir mit der gemeinsam akkordierten Tourismus­strategie richtig liegen und genau jene Umstrukturierung erreichen, die wir auch im Bereich der Gesamtwirtschaft schon angegangen sind. Im Endeffekt geht es um Diversifikation, sprich Produkte, Märkte, und genau das Gleiche gilt für den Tourismus. Ich glaube, wir werden den Erfolg langfristig sicherstellen können, auch wenn wir keine Berge versetzen wollen, wie Herr Kollege Hörl angesprochen hat. Wir wollen sie ja nicht einmal verkaufen, sondern wir wollen, dass das alles österreichisches Eigentum bleibt. – Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

14.35


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abgeord­nete Fürntrath-Moretti. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.35.49

Abgeordnete Adelheid Irina Fürntrath-Moretti (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Hohes Haus! Ja, der österreichische Tourismus ist tatsächlich – das wurde von einigen Vorrednern schon gesagt – eine Erfolgsge­schichte. Er ist mit 90 000 Unternehmen auch eine wesentliche Säule der österreichi­schen Wirtschaft.

Frau Abgeordnete Lichtenecker, du hast gesagt, es gibt mehr als 180 000 Be­schäf­tigte. Ich muss dich korrigieren, es gibt im Schnitt 200 000 Vollbeschäftigte im Touris­mus. Im Gesamten Jahr 2010 hatten wir mehr als 400 000 Beschäftigte. (Zwischenruf der Abg. Dr. Lichtenecker.) Auch zur Arbeitslosenzahl muss ich dich korrigieren. Es stimmt so nicht, wenn du sagst, die Arbeitslosigkeit ist zu hoch, denn: Wenn jemand auch nur einen einzigen Tag im Tourismus beschäftigt war und dann arbeitslos wird, wird er bei uns in der Statistik ausgewiesen, und das verändert natürlich ein bisschen das Bild.

Aber: Es gibt mehr als 12 500 Lehrlinge in der Tourismuswirtschaft. Zurzeit haben wir 1 627 offene Lehrstellen, dem gegenüber stehen 510 Lehrstellensuchende. Es wurde von Vorrednern schon erwähnt, dass die Wertschöpfung eine sehr hohe ist, nämlich 43 Milliarden €, das sind fast 16 Prozent des Bruttoinlandproduktes.

 


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