Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll109. Sitzung / Seite 143

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Was mich aber besonders freut, sehr geehrte Damen und Herren, ist, dass diese Erfolgsgeschichte im Tourismus auch eine Erfolgsgeschichte für uns Frauen ist. Fast 43 Prozent der Unternehmen im Tourismus werden von Frauen geführt. Es wurde schon gesagt: Wir haben bei den Beschäftigten in diesem Bereich 60 Prozent Frauen, davon 45 Prozent in Topjobs, in Führungspositionen: Manager, F&B-Manager, Chef d’étage, Chef de Cuisine und so weiter. Das sind wirklich Topjobs – und das alles ohne Quote!

Es gibt aber natürlich auch einige Schattenseiten und Probleme in unserer Branche – einige wurden schon erwähnt. Wünschenswert wäre für uns, wenn wir die Abschrei­bungsfristen, speziell der Hotellerie, endlich der Realität anpassen könnten. Hotelzim­mer müssen spätestens alle 15 Jahre und Hotels alle 20 Jahre totalerneuert werden. Auch sollten wir Betriebsausgaben steuerlich erleichtern, damit abgewohnte Strukturen schneller vom Markt kommen und dort nicht auf den Preis drücken. (Beifall bei der ÖVP.)

Sehr geehrter Herr Bundesminister Dr. Mitterlehner, ich freue mich besonders, dass Sie für die Marke Österreich zuständig sind. Der Tourismus muss auf jeden Fall das Flaggschiff für Österreich sein. Im Großen und Ganzen kann man sagen: Im Tourismus bieten sich wirklich spannende Möglichkeiten – vom Hausdiener bis zum Manager, vom kleinen Kaffeetschecherl bis zum Top-Restaurant, bis zum Haubenlokal ist alles möglich.

Wenn wir weiterhin zu den Top-Playern im Tourismus zählen wollen, dann, sehr geehrte Damen und Herren, unterstützen Sie unsere Forderungen und sagen Sie Nein zu sechs Wochen Urlaub für Mitarbeiter, und sagen Sie auch Nein zu einer allfälligen Erneuerung der Vermögenssteuer. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Schopf.)

14.39


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Mayer zu Wort. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.39.31

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Geschätzte Kolle­ginnen und Kollegen! Ich möchte das Thema Marke Österreich etwas ausleuchten; es stand auch schon heute Vormittag im Mittelpunkt. Ich denke, es ist für alle, die mit dem Bereich Wirtschaft beziehungsweise Tourismuswirtschaft zu tun haben, selbstver­ständlich, dass da die Marke Österreich eine wesentliche Rolle spielen muss.

Schon genannt wurden die Wertschöpfungsmilliarden, die Beschäftigungszahlen und die Zahl der Nächtigungen, nämlich 125 Millionen pro Jahr. Das ist umgerechnet die für Österreich fast unglaubliche Zahl von 343 000 Nächtigungen pro Tag; also fast so viele Menschen, wie Vorarlberg Einwohner hat, nächtigen täglich in Österreichs Hotelbe­trie­ben.

Günther Greul hat sich in der „Tourismus.Austria.International“ ausführlich mit diesem Thema beschäftigt. Ich möchte mit Erlaubnis des Präsidenten kurz zitieren. Nachdem untersucht wurde, wo es denn schon Nation Branding beziehungsweise eben solche Marken gibt, kommt Günther Greul auf das Thema Schweiz zu sprechen. Ich zitiere:

„Der nationalen Marke am nächsten kommt die Schweiz, und das auf Grund langer Tradition: Neben den Schweizer Bergen waren Schweizer Uhren, Schweizer Käse und solide Schweizer Banken schon international ein Begriff, als es ‚Nation Branding noch nicht gab. Wo das Schweizer Kreuz drauf ist, steckt Qualität und Verlässlichkeit drin. Aber auch Bünzligkeit, Verzopftheit und Eigenbrötelei: Man sollte nicht vergessen,


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