Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll109. Sitzung / Seite 167

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rierte Gewerbe weg, uns sterben die kleinen Händler weg – und wir sollen im länd­lichen Bereich noch erfolgreich Tourismus machen?!

Meine sehr geehrten Damen und Herren und vor allem sehr geehrter Herr Minister! Damit diese Marke Österreich auf diesen drei starken Säulen Alpen, Seen und Donau und des Weiteren Stadt und Kultur weiter erfolgreich ist, gehören diese kritischen Punkte in der Zukunft stärker beleuchtet und gehört vor allem auch dem Kernmarkt unseres Tourismus, den deutschen Urlaubsgästen, vermehrt Augenmerk geschenkt. – Danke sehr. (Beifall bei der FPÖ.)

16.09


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Dr. Moser ist als Nächste zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


16.10.22

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Frau Präsidentin! Herr Minister! Danke, liebe Kolleginnen und Kollegen, dass Sie diesem grünen Vorschlag in einer Fünf-Parteien-Form Ihre Zustimmung geben werden. Ich möchte jetzt nicht noch einmal die richtigen Aussagen der Kollegin Höllerer und auch des Kollegen Hell wiederholen, ich möchte Ihnen einfach – auch Herrn Kollegen Hörl zuliebe – ein schlichtes Beispiel aus dem Alltag erzählen: Mobilität und Tourismus vor Ort beim Skifahren.

Sie stehen am Ausgangspunkt der Seilbahn und möchten mit dem Skibus zurück in Ihren Urlaubsort. Sie sind im Besitz eines Skipasses, der Sie berechtigt, sowohl den Gletscherbus als auch den Postbus zu benützen. Sie gehen zur nächstgelegenen Haltestelle, die Ihnen von der Seilbahngesellschaft empfohlen wird, und das ist eine Postbushaltestelle. Dort lesen Sie, in ungefähr eindreiviertel Stunden wird der Postbus kommen. Sie stellen Ihre Skier ab und denken daran, dass es doch auch den Glet­scherbus gibt. Laut Prospekt fährt der Gletscherbus alle 20 Minuten. (Zwischenruf des Abg. Hörl.) Sie machen sich auf die Suche nach der Haltestelle für den Gletscherbus, und Sie finden die Haltestelle. Leider lassen Sie vielleicht ungeschickterweise Ihre Skier bei der Postbushaltestelle stehen.

Der Gletscherbus kommt, und Sie steigen ein (Abg. Riepl: Ohne Ski!) – ohne Skier, weil die Skier ja bei der Postbushaltestelle lehnen. (Abg. Riepl: Alle zwei!) Schließlich stellt das Tragen von Skiern durchaus eine Belastung dar, noch dazu, wenn man Skischuhe anhat. Sie äußern dann gegenüber dem Gletscherbuschauffeur das Er­suchen, er möge doch kurz bei der Postbushaltestelle stehenbleiben, damit Sie die Skier einladen können. Der Gletscherbuschauffeur sagt: Nein, das sind nicht wir, da dürfen wir nicht stehenbleiben! Es bleibt Ihnen also nichts anderes übrig, als zu wäh­len: entweder Gletscherbus oder Skier. Sie entscheiden sich logischerweise für Ihre Skier und steigen wieder aus.

Sie warten dann wirklich untertänig auf den nächsten Postbus. Der Gletscherbus wäre zwar wieder früher gefahren, aber der Postbus ist sozusagen der Bus, der Sie zu Ihren Skiern bringt. Das war vielleicht der gedankliche Fehler der ganzen Aktion. Schließlich kommt der Postbus, er nimmt Sie mit, mitsamt den Skiern. (Zwischenrufe bei SPÖ und ÖVP.) – Bitte, das ist nur ein Beispiel für den Herrn Minister, damit es nicht so langweilig ist. (Heiterkeit und neuerliche Zwischenrufe bei SPÖ und ÖVP.)

Die nachfolgende Touristengeneration soll sozusagen nicht unter demselben Malheur leiden wie Sie: getrennt zu sein von Skiern und im falschen Bus. Deshalb reden Sie mit dem Postbuschauffeur, fragen Sie einmal sanft nach, warum der Postbus nicht dort stehenbleiben kann, wo der Gletscherbus stehenbleibt, und umgekehrt der Gletscher­bus nicht dort, wo der Postbus stehenbleibt, zumal doch überall dieselbe Fahrkarte


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