Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll110. Sitzung / Seite 64

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Ein weiterer Punkt, zur FPÖ: Darf ich jetzt ... (Abg. Mag. Stadler: Wie hoch ist denn die Rücklaufquote?) – Ja, die Rücklaufquote wäre sehr interessant. Ich freue mich schon auf die Prozentzahl, die wird nämlich nicht sehr hoch sein.

Weil wir schon bei der Geschichte sind, die auch der Herr Abgeordneter Dr. Fichten­bauer nicht in einer Rede, sondern in einem fast universitären Vortrag hier präsentiert hat und erklärt hat, dass die FPÖ die Partei ist, die sich immer mit vollem Herzen und geschwellter Brust für die Rechte der Habsburger eingesetzt hat, meine Damen und Herren, darf ich schon auf Folgendes verweisen: 1914 – das wissen wir alle; jetzt kom­me ich auch zur Geschichte – gab es das Attentat von Sarajevo, Serbien, auf Franz Ferdinand, und das war damals Auslöser des Ersten Weltkrieges. Das heißt, die Ser­ben waren da mit dabei. Damals ist man unter dem komischen Slogan „Serbien muss sterbien“ in den Krieg gezogen.

Jetzt sind aber genau diese Serben, die damals das ausgelöst haben und den Habs­burger Thronfolger ermordet haben, Herr Dr. Fichtenbauer, die neuen Freunde der FPÖ. Die Busenfreunde der FPÖ, meine Damen und Herren, sind die Damen und Her­ren am Balkan! (Abg. Mag. Stefan: Die Mörder vom Ferdinand?)

Sie haben gestern ein tolles Abkommen, einen Freundschafts-, einen Bündnispartner­vertrag mit einem gewissen Herrn Tomislav Nikolić geschlossen, seines Zeichens Chef der ultranationalistischen Serbischen Radikalen Partei. Was für ein wunderbarer Na­me, passt genau zur FPÖ! Das wurde gestern groß präsentiert, meine Damen und Her­ren.

Und jetzt bitte ich Sie, genau zuzuhören, auch die Zuschauer hier im Saal und auf der Galerie und zu Hause an den Fernsehschirmen, was dieser Tomislav Nikolić, der neue beste Freund der FPÖ und des Herrn Strache, bei dieser Vertragsunterzeichnung er­klärt hat. Ich zitiere wörtlich:

„Wenn die FPÖ Österreich führt, werden die Serben in Wien sich wie in ihrem eigenen Land fühlen.“ – Zitatende. (Abg. Grosz: Oh! Super!)

Ein ganz interessantes Zitat. Damit wissen auch die Österreicherinnen und Österrei­cher, vor allem die Wienerinnen und Wiener, was Ihnen bevorsteht: eine Ausländerflut in Form der Serben! (Abg. Mag. Stadler: Wien wird Belgrad!) Meine Damen und Her­ren, Sie wollen Wien offensichtlich zum zweiten Belgrad machen, zumindest lässt sich diese seitens der FPÖ unwidersprochene Aussage von Herrn Nikolić in diese Richtung interpretieren. (Abg. Grosz: Wien soll Belgrad werden!)

Damit bekommt auch Ihr aktueller Slogan „Unser Geld für unsere Leut’“ eine vollkom­men neue Bedeutung. „Unser Geld für unsere Leut’“ bedeutet nicht nur für einen Herrn Grasser oder Herrn Meischberger oder wen auch immer, sondern „Unser Geld für un­sere Leut’“ bedeutet offensichtlich auch für Herrn Nikolić, für irgendwelche serbischen Freunde, für die ausländischen Serben in Wien, für die ausländischen Serben öster­reichweit. (Abg. Mag. Stadler: Nikolić!) Das bedeutet „Unser Geld für unsere Leut’“. (Beifall beim BZÖ.)

Vielleicht bedeutet „Unser Geld für unsere Leut’“ auch Geld in dem Fall für euren Mla­dić, für euren Karadžić, denn das sind alles die Freunde des Herrn Nikolić. (Abg. Grosz: Alles deutsche Namen!) Das sind alles die Freunde des Herrn Nikolić und da­mit auch des Herrn Strache: der Kriegsverbrecher Mladić, der Kriegsverbrecher Ka­radžić. (Abg. Grosz: „Vilimsky“ klingt auch nicht sehr deutsch!) Das sind „unsere Leut’“, das sind die Leute der FPÖ, meine Damen und Herren! Das sollen die Wählerinnen und Wähler auch wissen.

In einem Satz zusammengefasst: Sie sind keine Österreichpartei mehr, sondern Sie sind, um in Ihrer – nicht in meiner! – Sprache zu sprechen, zu einer Balkan-Partei oder,


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