ren. Es geht hier um fast 350 000 Menschen, die für die österreichische Bevölkerung tätig sind und deren Arbeitsplätze einfach weiterentwickelt und weitergedacht werden müssen, damit wir als öffentlicher Dienst jetzt und in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber bleiben und in der Konkurrenz zur Privatwirtschaft bei einer Verengung des Arbeitsmarktes, die auf uns durchaus zukommen wird, bestehen können.
Und wenn jetzt gerade die Wirtschaftskrise angesprochen wurde, so hat, glaube ich, niemand – kein Bürger/keine Bürgerin – je unseren gut funktionierenden Sozialstaat infrage gestellt, unseren Sozialstaat mit dem staatlichen Bildungssystem, mit dem staatlichen Gesundheitswesen und mit der staatlichen Infrastruktur, der für die Bürgerinnen und Bürger da ist.
Dahinter stehen Menschen, die für die innere und äußere Sicherheit zuständig sind, die für die Bildung, für die Kinder verantwortlich sind oder für Menschen, die ins Krankenhaus kommen.
Aber der öffentliche Dienst muss sich weiterentwickeln. Wir wollen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genau dort einsetzen, wo sie gebraucht werden. Wir wollen und müssen ihnen aber die Möglichkeit geben, innerhalb des öffentlichen Dienstes auch sehr flexibel wechseln zu können, vielleicht auch einmal in die Privatwirtschaft oder wieder zurück in den öffentlichen Dienst. Genau diese Parameter, genau diese Vorschläge, genau diese Empfehlungen liegen Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, mittlerweile vor. Heute ist die erste gute Möglichkeit – herzlichen Dank dafür –, diesen Dialog sehr konstruktiv zu beginnen.
Vielleicht ein kurzes Beispiel dafür, wie der öffentliche Dienst funktioniert, wie modern wir heute schon sind und was wir weiterentwickeln wollen. Nehmen wir als Beispiel eine Computerfachfrau, die im öffentlichen Dienst eine Lehre machen möchte. Sie kann sich von zu Hause aus täglich einfach und bequem ansehen, welche Lehrstellen im öffentlichen Dienst frei sind, und entscheiden, was sie interessiert.
Sie wird dann zu einem Gespräch eingeladen, und falls sie aufgenommen wird, so ist das Aufnahmeverfahren ebenfalls elektronisch unterstützt. Das heißt, auch für jene Menschen im öffentlichen Dienst, die mit dem Einstellen von Personal zu tun haben, gibt es viele Erleichterungen.
Die Computerfachfrau aus unserem Beispiel arbeitet dann bei uns und kann selbstverständlich Lehre mit Matura machen. Der öffentliche Dienst war hier Vorreiter, und mittlerweile ist es so, dass Tausende junge Menschen, die eine Lehre machen, begleitend auch die Matura machen können.
Nach einigen Jahren wird diese junge Frau schwanger. Auch beim Wiedereinstieg ins Berufsleben ist der öffentliche Dienst durchaus so flexibel, dass wir qualifizierte Teilzeit so lange wie nötig anbieten können, dass wir Teleworking sehr groß schreiben, dass wir sehr flexible Arbeitszeitmodelle anbieten und damit einfach unsere Attraktivität als Dienstgeber gewährleistet bleibt.
Selbstverständlich, sehr geehrte Damen und Herren, können sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ständig weiterbilden – etwa in der Verwaltungsakademie des Bundes, aber auch andere Möglichkeiten stehen offen. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir als öffentlicher Dienst darauf achten, dass nicht Frühpension die einzige Lösung ist, sondern dass wir unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, unsere Kolleginnen und Kollegen auch im Alter noch unterstützen können. Das heißt, ein Ressortwechsel muss möglich sein, und es muss, wenn eine Tätigkeit zu mühsam und zu beschwerlich geworden ist, möglich sein, eine andere Tätigkeit auszuüben und nicht in den Ruhestand versetzt zu werden.
Die umgekehrte Frage, die sich stellt, ist: Was haben die Bürgerinnen und Bürger davon, dass wir serviceorientiert, schnell, modern und auch sparsam agieren? Ich darf
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