Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll112. Sitzung / Seite 60

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Strophe hinzuzufügen, inspiriert vielleicht von Ingeborg Bachmann, einer großen Kärnt­nerin, die es so gesagt hat – ich zitiere –:

„Wir aber wollen über Grenzen sprechen

und gehn auch Grenzen noch durch jedes Wort:

wir werden sie vor Heimweh überschreiten

und dann im Einklang stehn mit jedem Ort.“ – So weit Ingeborg Bachmann.

Und wenn ich schon beim Wünschen bin: Ich verabschiede mich heute aus dem Ho­hen Haus in Dankbarkeit von den Kollegen und Kolleginnen, von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und vor allem von den Menschen, die hier zu vertreten ich in den letzten Jahren die Ehre hatte. Den Volksvertretern in diesem Land wünsche ich mehr Leidenschaft für die Notwendigkeit des Denkens und Erklärens in größeren Zusam­menhängen. Wir können uns ganz einfach die Illusion eines Rückzugs in ein nationales Schneckenhaus nicht leisten.

Wir sind Teil dieses neuen, dieses faszinierenden Europas mit all seinen Schwierigkei­ten und all seinen Chancen. Widerstehen wir also der Verlockung der Selbstprovinziali­sierung, nehmen wir unsere Gestaltungsspielräume mit Zuversicht und Elan wahr! (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie der Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek.)

Meine Damen und Herren, treten wir nicht nur den schrecklichen Vereinfachern, son­dern auch den schrecklichen Verunsicherern mit Nachdruck entgegen! Führen wir die Diskussion auch über die Zukunft der parlamentarischen Diskussion in diesem Haus und von diesem Haus ausgehend! Das schulden wir unserer Heimat Österreich. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie bei Abgeordneten von BZÖ und Grü­nen. – Die Abgeordneten der ÖVP erheben sich von ihren Plätzen und spenden der bereits auf ihren Sitzplatz zurückgekehrten Abg. Dr. Plassnik Beifall.)

10.51


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Sehr geehrte Frau Abgeordnete Dr. Plassnik! Ich darf Ihnen auch von meinem Platz aus und im Namen der Abgeordneten alles Gute für Ihre weitere berufliche Zukunft mit auf den Weg geben und Ihnen alles erdenklich Gute wünschen im Dienste der Republik Österreich, so wie Sie es auch gesagt haben. Alles Gute! (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie bei Abgeordneten von BZÖ und Grünen.)

Als Nächster zu Wort gelangt Herr Klubobmann Strache. – Bitte. (Abg. Rädler: Ein „Verunsicherer“!)

 


10.52.01

Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Herren Regierungsmitglieder! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich freue mich, dass heute auch der Herr Landeshauptmann von Kärnten Gerhard Dörfler hier ist, denn er ist ja auch der entscheidende Vater dieser wichtigen historischen Lö­sung. Ja, es handelt sich um einen historischen Tag. Ja, es ist richtig, Kärnten ist ein wundervolles Land mit wundervollen Menschen und Kärnten verdient es sich auch, dass man eine Liebeserklärung ausspricht an dieses wunderschöne Land, an seine tollen Menschen und an das, was dieses Bundesland in diesen Jahrzehnten geleistet hat. (Beifall bei der FPÖ.)

Nach 56 Jahren kommt endlich eine gerechte, dauerhafte und tragfähige Lösung zu­stande! Da kann man sich nur freuen, dass das nach so langer Zeit gelingt, denn jahr­zehntelang sind ja maßgebliche Politiker dieses Landes, auch unterschiedlicher Par­teien, an einer tragfähigen und endgültigen Lösung im Interesse aller Beteiligten ge­scheitert. Auch deswegen erfüllt es mich mit Stolz, dass diese Lösung unter einer frei­heitlichen Kärntner Landesregierung und unter einem freiheitlichen Landeshauptmann zustande gekommen ist. Wir haben es während unserer freiheitlichen Regierungsver-


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