Besonders wichtig ist uns, dass – wie in § 2 der entsprechenden Regierungsvorlage festgehalten ist – bei Bedarf die Tagesbetreuung auch in verschränkter Form geführt werden kann, und vor allem auch die Freiwilligkeit; Freiwilligkeit bedeutet, dass Angebote vorhanden sind und die Eltern entscheiden können, was sie machen. Das ist der richtige Weg. (Beifall beim BZÖ.)
Wir haben heute auch schon über die Kinderbetreuungseinrichtungen gesprochen und über das, wie ich glaube, unbestrittene letzte verpflichtende Jahr, aber ich meine, es soll nicht alles verpflichtend sein, sondern die Eltern müssen auch als wichtige Partner in die außerhäusliche Betreuung mit eingebunden werden. Und das wünsche ich mir auch für die Ganztagsbetreuung: dass man nicht die Eltern außen vor lässt und sagt: Wir machen alles für euch! Ich denke jetzt an eine Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und jenen Pädagoginnen und Pädagogen, die für die Tagesbetreuung zuständig sind.
Grundsätzlich positiv ist aus unserer Sicht auch, dass es jetzt durch mehr Tagesbetreuung die Möglichkeit gibt, die Lernerfolge der jungen Menschen zu verbessern. Das heißt, den Schwächeren, die besonders gefördert werden müssen, die Förderunterricht brauchen, kann dies in der Ganztagsbetreuung angeboten werden. Genauso können jene, die besonders begabt, besonders befähigt sind, motiviert werden, angeregt werden zu neuen Ideen, die sie auch umsetzen können. (Beifall beim BZÖ.)
Laut den Zahlen von Statistik Austria sind derzeit 27 Prozent der Schüler Risikoschüler, wird bis zum Jahr 2020 die Zahl der 15- bis 19-Jährigen abnehmen und es wird ein Minus von 65 000 jungen Menschen zu verzeichnen sein. Deshalb müssen wir die weniger werdenden jungen Menschen, die wir haben, einfach so gut ausbilden, damit sie wirklich selbst eine Chance haben, aber auch wertvolle berufliche Mitarbeiter in Zukunft sind.
Schauen Sie sich auch die Zahlen an, die vor einigen Tagen in den Medien verbreitet worden sind, was an Nachhilfekosten ausgegeben wird! 127 Millionen € zahlen die Eltern in Summe heuer für Nachhilfe. – Da kann doch etwas nicht stimmen, und darauf muss auch die Politik eine Antwort geben! Und eine der Antworten ist hoffentlich eine entsprechende Tagesbetreuung. Das allein wird es natürlich nicht sein. Für mich fast befremdlich ist, dass man bereits für Volksschüler durchschnittlich 681 € und für Hauptschüler 578 € ausgibt. Also wir müssen wirklich überlegen, was an der Qualität des Unterrichtes noch alles zu verbessern und zu verändern ist.
Für uns auch wichtig ist daher ein gutes pädagogisches Gesamtkonzept für die Tagesbetreuung. Ein Konzept ist in der Regierungsvorlage angerissen, das jenen, die Probleme haben, aber auch jenen, die besonders begabt sind, entsprechend entgegenkommt.
Was uns ebenfalls wichtig ist – und das ist auch in der Regierungsvorlage vorgesehen, aber man wird dann in der Praxis sehen, wie es funktioniert –, ist ein vielfältiges Freizeitangebot, vor allem auch ein umfassendes Angebot im Bereich Bewegung und Sport. Wir wissen alle, dass Kinder immer schwerfälliger, immer unbeweglicher werden, weil sie eben mehr sitzen als sich bewegen. Diesen Defiziten könnte man, glaube ich, damit sehr gut entgegenwirken. Es ist uns gerade im ländlichen Raum auch die Kooperation mit Vereinen, mit Organisationen, die vor Ort sind, die junge Menschen von Haus aus einbinden, ein großes Anliegen. Es ist wichtig, dass man auf deren Ressourcen zurückgreift. (Beifall beim BZÖ.)
Für die pädagogische Betreuung am Nachmittag brauchen wir die besten Pädagogen. Es darf nicht so sein, dass man, vor allem wenn es um die individuelle Lernzeit, aber auch um die Tagesbetreuung geht, nur die Jungen verpflichtet, so wie das jetzt
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