Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll113. Sitzung / Seite 160

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Systeme, denen Sie offensichtlich nachhuldigen beziehungsweise die Sie jetzt für Österreich erkannt haben. Damit möchte ich es eigentlich schon bewenden lassen und auf den Inhalt der in Debatte stehenden Regierungsvorlagen, denen wir zustimmen, eingehen.

Es geht darum, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass Nachmittags­betreuung schulübergreifend angeboten wird und dass die Mindestzahl, ab der eine solche Gruppe gebildet werden kann, von 15 auf 12 gesenkt wird. Das bedeutet eine Flexibilisierung nach regionalen Möglichkeiten. Die Länder sind eingebunden, daher auch die rasche Einigung zwischen den Bundesländern. Es ist das Problem erkannt worden, es ist die Problemlösung richtig erkannt worden.

Jetzt zur Frage der pädagogischen Betreuung, zu diesen Freizeitpädagogen. Die Wortwahl ist vielleicht nicht wirklich die beste, das haben wir auch im Ausschuss be­sprochen, aber es hat sich halt kein anderes Wort gefunden. Tatsache ist: Nicht für jede Tätigkeit braucht es einen Universitätsprofessor, einen Master, einen Bachelor. In Bezug auf die Kindergärten gebe ich dem Kollegen Mayer recht: Für die Betreuung der Kinder wird für die Kindergartenpädagogen und -pädagoginnen eine ausgezeichnete Ausbildung notwendig sein. Ich führe das jetzt deswegen noch einmal gesondert an, weil wir in Zukunft in diesen Bereichen der Bildung zusehends auch männliche Bewerber haben wollen, weil das für die Sozialisierung ebenfalls sehr wichtig ist.

Wir wollen, wie gesagt, die Wahlfreiheit ermöglichen. Interessanterweise waren es gerade die Sozialdemokraten, die nach der Monarchie die Ganztagsbetreuung abgeschafft haben, weil sie gesagt haben – vor allem in Bezug auf Wien –, die Kinder müssen nicht nur im Schulklassenverband, sondern ihrer Altersgruppe entsprechend auch anderenorts sozialisiert werden: in der Nachbarschaft, im Umfeld, im Hof, im Gemeindebau, wo auch immer. Es müssen auch andere Kontakte gepflogen werden. Jetzt wird es eben unter Einbindung von Sportvereinen, unter Einbindung von Kulturvereinen oder auch örtlichen Musikschulen, natürlich bei erleichtertem Zugang, Möglichkeiten geben, eine entsprechende pädagogische Reife zu erzielen beziehungs­weise zum Einsatz zu kommen.

Wir glauben, dass diese Regierungsvorlagen, unter Einsatz auch der entsprechenden Mittel, geeignet sind, in den Regionen den entsprechenden Bedarf zu decken. Die Möglichkeit gibt der Bundesgesetzgeber, die Ausführung liegt natürlich letztendlich auch bei den Gemeinden. Ich glaube, das Rüstzeug ist gegeben, und daher werden wir zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)

16.24


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Haubner. – Bitte.

 


16.24.37

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Heute wird eine Ankündigung, die Sie schon vor fast einem Jahr gemacht haben, nämlich dass Ihnen die Tagesbetreuung so wichtig ist, dass Geld in die Hand genommen werden muss, dass ausgebaut werden muss, endlich umgesetzt. Die Mittel stehen zur Verfügung. Sie wollen die Anzahl der Betreuungsplätze – wenn die Zahl stimmt – von 105 000 auf 160 000 ausbauen. Wir vom BZÖ sind der Meinung, dass wir mehr Angebote in der Tagesbetreuung brauchen. Das ist deshalb selbstverständlich, weil sich auch die Arbeits- und Lebenswelt in den letzten Jahrzehnten verändert hat, weil eben auch viele Frauen berufstätig sind, die Eltern nicht immer ausschließlich zu Hause sind und sich um die Lernerfolge der Kinder kümmern können. Daher: mehr Angebote.

 


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