Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll114. Sitzung / Seite 186

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

wurde. Es ist zweifelsfrei so, dass Stevia als Süßstoff wirklich eine wichtige Pflanze – gerade für die rund 500 000 Diabetiker, die es in Österreich gibt – sein kann und hof­fentlich auch sein wird.

Sie wissen – es wurde von Ihnen vorhin schon angesprochen –, dass Stevia dreihun­dertmal süßer als Rübenzucker ist, dass die indigene Bevölkerung in Paraguay und Brasilien es bereits über Jahrhunderte in Verwendung hat und es dort dementspre­chend auch zu großen Erfolgen kommt.

Wenn wir jetzt sozusagen mit Frankreich gemeinsam haben, dass Stevia bei uns als Süßstoff zugelassen wird, so bin ich sehr, sehr froh, dass dieser Antrag von Ihnen ein­gebracht wurde, der ein Beispiel dafür ist, dass man eben gute Anträge, die sozusagen keinen politischen Hintergrund haben, auch dementsprechend gemeinsam beschließen kann. (Abg. Petzner: Jetzt geht dir aber bald der Text aus! Jetzt geht dir bald der Text aus!) – Nein, nein, Herr Kollege, mir geht der Text nicht aus, weil mir das ein persönli­ches Anliegen ist. (Ruf bei der SPÖ: Es hört sich so an!) Ich bin selbst betroffener Dia­betiker, und Sie können mir ruhig glauben, dass mir das ein sehr, sehr ernstes Anlie­gen ist und wir darauf gewartet haben. (Beifall bei der ÖVP.)

Es ist weder mit der Gesundheit noch mit diesem Anliegen zu spaßen, und daher dan­ke ich allen, die diesem Antrag zustimmen werden, und Ihnen, Kollege Spadiut, dass Sie dieses Anliegen in Angriff genommen haben. (Beifall bei ÖVP und BZÖ.)

20.10


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Schmucken­schlager. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.10.36

Abgeordneter Johannes Schmuckenschlager (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Herr Kollege Rosenkranz, Sie gehen vollkommen richtig davon aus, dass ich als Winzer mich natürlich auch mit dem Thema Wein beschäftigen möchte. Herr Spindelberger, es wäre sehr leicht für mich, nun emotional auf das zu reagieren, was Sie hier behauptet haben. Aber ich glaube, es waren genau die Ereignisse, die uns in der Weinwirtschaft 1985 schwer getroffen haben – ein Skandal, den wir nie gebraucht hätten.

Viele Betriebe haben darunter gelitten, und manche Regionen leiden noch heute da­runter, was wir sehen können, wenn wir uns die Flächenausmaße und die Betriebs­strukturen ansehen. Aber ich glaube, es ist ganz wichtig, dass wir in dieser Diskussion nicht davon ausgehen, ob wir nun gute oder schlechte Österreicher sind, wenn wir un­sere Produkte loben oder nicht loben, und ich will das auch nicht bewerten.

Ich glaube, Sie haben eine Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage als nicht ausreichend empfunden und das kommentiert. Das bleibt Ihre Entscheidung, das ist eine Sache zwischen Ihnen, in Form Ihres Interpellationsrechtes, und dem Ministerium. Jedoch dürfen wir hier die Weinwirtschaft und den österreichischen Wein nicht schlechtreden.

Ich könnte jetzt eine schöne Werberede auf den Wein halten, möchte aber zur Klarstel­lung ein paar Daten bringen: Von den 23 000 Weinhauern in Österreich sind rund 80 Prozent im ÖPUL-Programm der integrierten Produktion, die eine speziell nachhal­tige Wirtschaft betreiben. Bei diesen Betrieben müssen Spritzmittelaufzeichnungen, Tagebücher darüber geführt werden, wann was gespritzt wird, und auch die Sprühge­räte müssen alle zwei Jahre auf einem amtlichen Prüfstand kontrolliert werden. (Abg. Dr. Pirklhuber: Das ist verpflichtend!) – Ja, verpflichtend. Ich glaube, das ist ein sehr hoher Sicherheitswert, den wir da für unsere Produkte haben. (Beifall bei ÖVP und BZÖ.)

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite