Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll116. Sitzung, 13. September 2011 / Seite 89

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Eines ist klar: Wenn Peter Pilz, auf welcher Ebene auch immer – ich könnte jetzt auch Karl Öllinger in einem anderen Bereich nehmen –, wenn diese Herren ausreiten, um nichts anderes zu tun, als einen ideologisch motivierten Kampf gegen die FPÖ zu füh­ren, dann ist ihnen die Wahrheit, dann ist ihnen die Faktenlage genauso wurscht wie den Amerikanern die Demokratie und die Menschenrechte, wenn sie wieder irgendwo hinter einem Erdölfeld auf dieser lieben Welt her sind. So schaut es nämlich aus, mei­ne Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

Ganz ehrlich gesagt: Allzu viele Politiker kenne ich ja nicht, die sich, so wie Peter Pilz, herstellen und sozusagen diesen Nimbus des Aufdeckers vom Dienst für sich in An­spruch nehmen, der von den Leuten schon in der Straßenbahn belästigt wird, weil alle ihm die Türen einrennen. (Heiterkeit bei FPÖ und ÖVP.) Meine Damen und Herren, mir fällt in diesem Zusammenhang nur einer ein, der es diesbezüglich mit ihm aufnehmen kann, das ist Hans-Peter Martin. Hans-Peter Martin ist ein klassisches Beispiel dafür – das will ich Ihnen nicht unterstellen, aber eines zeigt uns dieses Beispiel –, dass nicht immer das drinnen ist, was vorne draufsteht. Bei Hans-Peter Martin waren es Malver­sationen der ganz besonderen Art.

Jetzt könnten wir die Kollegen von der SPÖ fragen, aus welchem Stall er kommt, dann landen wir irgendwann einmal beim Urknall. Das ist keine politische Argumentation, dann hängen wir alle wieder beieinander. (Zwischenruf der Abg. Mag. Korun.)

Bei Peter Pilz ist es einfach dieses fundamentalistische „Ajatollahtum“, das er, in wel­chem Zusammenhang auch immer, betreibt – und da sind ihm die Fakten wurscht. (Beifall bei der FPÖ.)

Deshalb, meine Damen und Herren, muss man eben, wenn man der Sache gerecht werden will, sage ich einmal, die Bildungslücken in diesem Bereich noch einmal füllen. Man muss versuchen, die Grünen dazu zu bringen, die Dinge auch wirklich zu sehen.

Wenn Frau Glawischnig diese Denkarbeit nicht blöderweise, dummerweise an den Un­geeignetsten delegiert hätte (neuerlicher Zwischenruf der Abg. Mag. Korun), den man mit dieser Sache betrauen kann, dann würde sie zwei Dinge ganz genau wissen: Zum einen wüsste sie, dass der Versuch, die FPÖ unter HC Strache in diese Malversa­tionen hineinzuziehen, ungefähr genauso glaubwürdig ist, wie den Grünen die Verant­wortung für Fukushima umzuhängen. (Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ. – Zwischen­ruf des Abg. Brosz.) Das würden Sie wissen, wenn Sie es nicht delegiert hätten und nicht selbst Peter Pilz auf den Leim gegangen wären, Frau Kollegin Glawischnig.

Und Sie würden, wenn Sie das nicht blöderweise delegiert und das Denken Ihrem Chefideologen überlassen hätten, zweitens wissen, dass der Fokus, den Sie auf die Korruptionsbekämpfung gelegt haben, wenn er diesen Namen verdienen soll, ein viel zu kleiner ist. (Abg. Öllinger: Der Redenschreiber! Der Redenschreiber!) Denn wenn man in diesem Land nachschauen will, wo Korruption überall stattfindet, dann gibt es ein reiches Feld der Betätigung, und Sie haben sich einen so kleinen Bereich heraus­gepickt, meine Damen und Herren. – Das sind eben die Bildungsdefizite.

Ich erkläre es Ihnen noch einmal, weil, so glaube ich, die Frage, was in Knittelfeld pas­siert ist ... (Zwischenruf des Abg. Brosz.) – Ja, da sollten Sie besonders gut zuhören, sie könnte es auch von Ihnen haben, das ist richtig. Also von Herrn Pilz oder mögli­cherweise von Ihnen, Herr Brosz, so vermute ich, kommt dieser Pallawatsch. (Zwi­schenruf des Abg. Öllinger.)

Aber das, was in Knittelfeld passiert ist, meine Damen und Herren, was war denn das? – Das war ein Notwehrakt! Das war ein Aufstand, den Sie von der SPÖ (Abg. Öl­linger: Wo waren Sie da?), den Sie von der ÖVP, den Sie von den Grünen mit allen miesen Vokabeln bedacht haben, wo Sie gesagt haben: Das ist ein Putsch! Das sind die Rebellen! (Abg. Öllinger: Wo waren Sie da? Haben Sie gerade dem Haider seine


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