Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll116. Sitzung, 13. September 2011 / Seite 92

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wie mit der politischen Amnesie des Kollegen Strache, die ich jetzt gerade dargestellt habe, und dann sagt, die ÖVP hat damit überhaupt nichts zu tun und Karl-Heinz Gras­ser wäre nie beinahe ÖVP-Obmann geworden? – Der edle Herr Khol aus Tirol, Khol von Elbsdorf sein richtiger Name, sagt, er wäre beinahe ÖVP-Parteichef geworden. Er hat das verhindert – eine heldenhafte Tat, muss man heute sagen. Sie werden froh sein, dass Khol von Elbsdorf das verhindert hat.

Strasser ist natürlich nie bei der ÖVP gewesen. (Abg. Grosz: Das ist ein Linker!) – Der kennt gar nichts anderes außer der ÖVP. Der kennt überhaupt nichts, war aber nie da­bei.

Auch Josef Taus: völlig unbekannt! Er ist herausgestrichen worden aus der Liste der von der Österreichischen Volkspartei abstammenden Parteichefs!

Leo Wallner, Mock-Sekretär: Sicher, Mock war ja ein alter BZÖler, das wissen wir ja, gell? – So wird es wahrscheinlich gewesen sein.

Mensdorff-Pouilly, der Waffengraf, meine Damen und Herren: Der schießt nur mit blau-orangen Flinten, sonst hat er überhaupt nichts mit der ÖVP zu tun! Und seine Gattin hat man ihm aufgezwungen, wie das im Adel früher üblich war, das hat nichts mit der ÖVP zu tun.

Hochegger, Wirtschaftsbündler: Der Wirtschaftsbund ist überhaupt keine Vorfeldorga­nisation der ÖVP, sondern der gehört überall hin, nur nicht zur ÖVP.

Herr Martinz sitzt für jede andere Partei in der Landesregierung in Kärnten, aber nicht für die ÖVP. – So viel zum Realitätssinn der Frau Bundesminister Fekter. (Zwischenruf des Abg. Hörl.) Bitte? (Abg. Hörl: Was ist mit Scheuch?) – Ein alter Freund von eurem ehemaligen Parteivorsitzenden Josef Pröll, ein sehr guter Freund. Er ist permanent bei ihm zu Gast gewesen, ist auch mit der Flinte unterwegs gewesen, man hat gemeinsa­me Jagden veranstaltet, meine Damen und Herren!

So, und jetzt kommt Wolfgang Schüssel: Da wird permanent der Ehrenmann bemüht, nicht wahr, Herr Kollege Kopf, der Ehrenmann. – Ihr solltet derzeit über Ehrenmänner schweigen, wirklich schweigen! Eine derartige Ansammlung an Fehlern der Ehrqualität, wie in der ÖVP derzeit an Männern herumlaufen (Abg. Kopf: Jetzt kannst du aber auf­hören!) – ich habe gerade eine Liste gebracht; ich bin sicher, sie könnte noch eine hal­be Stunde lang fortgesetzt werden –, da sollte man über Ehrenmänner schweigen. Denn welcher Teufel hat denn den Herrn Abgeordneten außer Dienst Schüssel gerit­ten, als er den Herrn Ehrenmann Karl-Heinz Grasser am Vorabend seiner Einvernah­me angerufen hat und ihm viel Glück gewünscht hat? – Ich weiß nicht, wie viel Be­schuldigte, Tatverdächtige der Ehrenmann Wolfgang Schüssel am Vorabend der jewei­ligen Einvernahme anruft und ihnen viel Glück wünscht. (Zwischenruf des Abg. Grosz.)

Ich weiß auch nicht, ob Bruno Kreisky so etwas mit seinen ehemaligen Ministern ge­macht hat, wie man euch das jetzt gerade durch Kollegen Bartenstein ausgerichtet hat, ich weiß nur eines, meine Damen und Herren: Sie sollten derzeit über Ehre schweigen, meine Damen und Herren von der Österreichischen Volkspartei (Beifall beim BZÖ), denn der Schaden, den Herr Strasser alleine angerichtet hat, würde zur Demut anre­gen, und zwar nicht angerichtet in London, wo er versucht hat, Schmiergelder zu be­kommen, nein, im Innenministerium als Ihr Vorgänger, Frau Bundesminister. Aber Maria Fekter sagt ja, das hat nichts mit der ÖVP zu tun. Strasser war auch nie im In­nenministerium für die ÖVP tätig.

Meine Damen und Herren! Ich sage Ihnen, Ihr Humor wird Ihnen bald vergehen, denn egal, ob Sie heute dem Untersuchungsausschuss zustimmen oder nicht, Ihr Humor wird Ihnen deshalb vergehen, weil die Leute Ihnen das nicht durchgehen lassen.

 


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