Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll124. Sitzung / Seite 162

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Ing. Höbart gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


16.57.04

Abgeordneter Ing. Christian Höbart (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundeskanzler! Werte Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ja, was wir heute hier wieder einmal eindrucksvoll erleben, ist eine Streiterei zwischen den beiden Regierungsparteien par excellence. Das ist ja wirklich nicht mehr zu überbieten. Herr Kollege Mayer von der SPÖ spricht hier von einer klaren Strategie im Bildungsbereich. Das, was wir wiederum vom Kollegen Mayer von der ÖVP gehört haben, ist, dass das Ganze letztendlich einem Fleckerlteppich gleicht. Es ist in Wahrheit eine Katastrophe, in welchem Zustand sich unser Bildungssystem befindet.

Sehr geehrte Damen und Herren! Die Zukunft Österreichs liegt – und da sollten wir uns einig sein – in den Händen unserer Jugendlichen, unserer Kinder, und wir sollten ihnen einen guten Start, gute Rahmenbedingungen für den Start ins Leben sicherstellen. Darauf sollte unser aller Augenmerk gerichtet sein.

Die österreichische Jugend braucht Herausforderungen, Verantwortung, Freiheit, Per­spektiven, Vorbilder und Werte sowie ein Bewusstsein dafür, woher sie kommt und wonach sie strebt. Zur Bewältigung all dieser Aufgaben sollten wir gesunde, gut ausgebildete und leistungsbewusste Jugendliche heranziehen. Und daher – da sollten wir uns wiederum alle einig sein – steht für uns fest, dass eine unbürokratische, moderne und zukunftsorientierte Ausbildung respektive Bildungspolitik der Schlüssel zur Weiterentwicklung der Heimat Österreich und des Standortes Österreich ist. Das wiederum heißt – das ist der Umkehrschluss oder der logische Schluss –: Jede sinnvolle Investition in die Ausbildung, in die Bildung ist eine zukunftssichere Maß­nahme. Und da muss man auch festhalten, dass es letztendlich die einzige Investition mit sicherer Verzinsung ist. Das sollte uns allen hier einmal klar sein.

Aus diesem Grund schlägt die Freiheitliche Partei schon seit Jahren verschiedenste Schwerpunkte vor, um alle wichtigen Säulen im Ausbildungs- und Bildungssystem zu stärken. Zum einen das Schulsystem. Wir fordern praxis- und projektorientierten Unterricht, modernen Unterricht mit flächendeckenden sogenannten Laptop-Klassen, was übrigens heute noch nicht flächendeckend angeboten wird. Wir verlangen schon seit jeher den PISA-Test auch für Lehrer. Letztendlich muss ja auch die Qualität in der Ausbildung und in der Weiterbildung der Lehrerschaft laufend sichergestellt werden. Wir verlangen mehr Sportstunden, Schi- und Sportwochen.

Die Freiheitliche Partei steht für keine Gesamtschule. Wir sind hier für eine Differen­zierung, weil es wichtig ist, dass diejenigen Kinder und Jugendlichen, die besondere Fähigkeiten haben, auch besonders gefördert werden. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Mag. Gaßner: Sie haben die Gesamtschule noch nicht verstanden!) – Ganz sicher nicht, liebe Kollegen von der SPÖ!

Die zweite wichtige Säule ist die Lehre, und dazu habe ich heute noch überhaupt nichts oder nur sehr wenig gehört. Wir sollten auch die Berufsschullehrer besser ausbilden, vor allem auch, was die pädagogischen Fähigkeiten betrifft. (Zwischenruf der Abg. Dr. Lichtenecker.)

Wir sollten die Unterstufenschüler zeitgerecht darüber informieren, welche zukunfts­trächtigen Lehrberufe es gibt. Wir alle wissen, dass die Wirtschaft geradezu stöhnt nach Wirtschafts-Facharbeitskräften. Man muss den Schwerpunkt in diese Richtung legen, bevor man darüber nachdenkt, mit irgendwelchen dubiosen rot-weiß-roten Karten Zuwanderer aus Drittstaaten nach Österreich zu holen. (Beifall bei der FPÖ.)

 


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