rühmte Filmszene vor meinem geistigen Auge gehabt, nämlich den erfolgreichsten Film aller Zeiten: „Titanic“. Da steht die Kate Winslet einmal vorne am Bug mit ihrem Lover. – Sie sind mir vorgekommen wie die Kate Winslet der Finanzpolitik, weil Sie vorne stehen und sagen: Alles ist super und schön!, während hinten das Schiff schon absäuft. (Beifall beim BZÖ.)
Und das ist auch das, was Sie mit diesem Budget vorgelegt haben, meine Damen und Herren. Sie steuern mit Vollgas auf den Eisberg zu, und die Kapelle spielt noch bei Ihnen daheim. Wenn Sie heute hier erklären, dass das ein stabiles Budget sei, wenn der Herr Amon sagt, das sei ein Budget, das Zukunft gebe, wenn er sagt, das sei ein Budget, das mehr Entscheidungsfreiheit für eigene Investments der Bürger ermögliche, dann stelle ich dem die Fakten und Zahlen entgegen.
Wir unterschreiten mit diesem Budget wieder nicht die 3-Prozent-Neuverschuldungsgrenze, die EU-weit vorgeschrieben ist und nach wie vor gilt; und ein wesentlicher Auslöser dafür war, dass wir heute in der Euro-Zone diese massiven Schwierigkeiten haben. Das ist Ihnen mittlerweile schon völlig egal, dass diese 3-Prozent-Grenze nicht mehr eingehalten wird, das wird gar nicht mehr erwähnt. Die Staatsverschuldung steigt auf 75 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Wir geben für Zinsen so viel aus wie für Bildung, Kultur und Kunst zusammen. 40 Prozent des Budgets gehen für Verschuldungszinsen und Pensionen drauf, und das Minus ist mit 9,2 Milliarden € heuer wieder deutlich über dieser 3-Prozent-Maastricht-Defizit-Grenze gelegen.
Da können Sie nicht erklären, dass das stabile Finanzen sind. Da können Sie nicht erklären, dass das ein Budget ist, das die Zukunft sichert. Das nimmt Ihnen draußen niemand ab. Das sagen Ihnen ja auch die Experten. Wenn Sie heute einen Blick in die Tageszeitungen werfen, auf die Kommentare der Journalisten und die Expertenmeinungen, müsste Ihnen doch zu denken geben, was dort alles steht! Das ist ja ein vernichtendes Urteil. Da wird von Planlosigkeit in fetten Schlagzeilen geschrieben: Fekter ist ohne Plan.
Da gibt es Experten, die über Sie sagen, Frau Bundesministerin, dass Sie eine Analyse-Riesin, aber eine Umsetzungs-Zwergin sind. Da gibt es Experten wie den Herrn Doralt, der sagt, Sie machen eine substanzlose Ankündigungspolitik und alles, was Sie betreiben, endet als Rohrkrepierer.
Das ist die Meinung der Experten, die auch Ihr Budget analysiert haben, und das sollte Ihnen auch zu denken geben! Sie müssen jetzt wirklich einmal die Schubumkehr einleiten, um langfristig gesehen diesen Schuldenpfad zu verlassen! Aber Sie machen ja das Gegenteil: Sie geben den Griechen Milliardenhaftungen. Mit 29 Milliarden insgesamt haftet der österreichische Steuerzahler für die Schulden Griechenlands. Das machen Sie. (Abg. Wöginger: Wie in Kärnten!)
Sie sorgen dafür, dass wir noch höhere Zinszahlungen haben, dass die Staatsverschuldung immer weiter steigt und dass das Budget immer mehr aus dem Ruder läuft. (Bundesminister Dr. Mitterlehner: 20 Milliarden für Kärnten! – Abg. Ing. Westenthaler: Keine Polemik von der Regierungsbank!)
Es ist daher kein stabiles, kein sicheres Budget, sondern genau das Gegenteil. Und, Herr Staatssekretär Schieder: Es gibt keine 20 Milliarden für Kärnten! (Abg. Wöginger: Das ist der Minister! Das ist der Wirtschaftsminister!) Hören Sie auf Ihren eigenen Freund und Vorgänger als Finanzminister – Sie sind ja nur Staatssekretär –, Herrn Hannes Androsch, der selbst gesagt hat, die 20 Milliarden € Haftungen seien ein Blödsinn. Es gibt keine 20 Milliarden Haftungen! (Rufe: Minister Mitterlehner!) – Bitte um Entschuldigung, das ist der Herr Mitterlehner, aber das gilt auch für ihn. Dann halten wir eben ihm Androsch entgegen: Es gibt keine 20 Millionen € Haftungen für das Bundesland Kärnten, sondern es sind maximal 4 bis 5 Milliarden €, die da tatsächlich
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