Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 49

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trieblichen Lehrlinge im ersten Lehrjahr, wir haben betrieblich 36 600 Lehrverhältnisse mit Ende Oktober in Österreich gehabt  in Betrieben! Ich betone das absichtlich so. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Sie wissen auch, dass derzeit eine Novelle zum Berufsausbildungsgesetz, gemeinsam mit dem Kollegen Mitterlehner und seinem Ressort, in der Begutachtung ist, mit der es auch darum geht, Lehrlingscoachings und entsprechende neue Projekte zu etablieren. Und zusätzlich gilt natürlich diese Ausbildungsgarantie auch weiterhin, diese Ausbil­dungsgarantie umfasst derzeit rund 10 500 Jugendliche, die wir zusätzlich in überbe­trieblichen Ausbildungseinrichtungen ausbilden.

Wir haben uns ein weiteres Ziel gesetzt, das heißt „Aktion Zukunft Jugend“. Warum ha­ben wir uns dieses Ziel gesetzt? – Weil von zehn arbeitslosen Jugendlichen vier zwi­schen 19 und 24 Jahre alt sind und maximal einen Pflichtschulabschluss vorzuweisen haben. Durch Qualifizierungsangebote, spezielle Beschäftigungsförderungen, intensi­vierte Vermittlungstätigkeit soll diesen Jugendlichen speziell geholfen werden. Es geht um das Nachholen von Bildungsabschlüssen beziehungsweise Qualifizierungen und neue Chancen am Arbeitsmarkt. Wir haben vom 1. Jänner 2011 bis 31. Oktober dieses Jahres dadurch 118 000 junge Erwachsene wiederum in Beschäftigung gebracht, und derzeit waren und sind rund 60 000 in Schulungsprogrammen, in Qualifizierungspro­grammen.

Seit September/Oktober dieses Jahres gibt es ein zusätzliches Projekt namens „JUST Neu“. Das tut nichts anderes, als ganz einfach 1 500 sehr, sehr niedrig qualifizierten jungen Arbeitslosen beim Nachholen von Lehrabschlüssen speziell zu helfen. Und wir leisten als Österreich noch eine Pionierarbeit. Wir leisten eine Pionierarbeit für ganz Europa, indem wir beim Übergang von der Schule zum Beruf beispielgebend sind. Sie haben von meinem Vorredner schon gehört, jeder siebente junge Europäer verlässt das Bildungssystem ohne Abschluss. Momentan sind rund 6,4 Millionen Menschen in Europa sogenannte Schulabbrecher.

Die Schulabbrecherquote in Österreich ist zum Glück um einiges unter dem EU-Durch­schnitt, aber sie ist trotzdem auch für uns zu hoch. Und der Schulabbruch trägt ganz einfach maßgeblich zur sozialen Ausgrenzung im späteren Leben bei, trägt dazu bei, im späteren Leben immer zur Gruppe der Einkommensschwachen und derer zu zäh­len, die eine sehr hohe Arbeitslosigkeitsgefährdung haben. All das gilt es zu verhin­dern, und darum beginnen wir in Wien und in der Steiermark mit 2012 mit den Jugend­coachings, bei denen es darum geht, gemeinsam mit dem Unterrichtsressort zu versu­chen, dass junge Menschen, wenn sie die Pflichtschule fertig haben, auch ganz genau wissen, wie es weitergeht, damit bei dieser Frage kein Vakuum entstehen kann.

Warum beginnen wir in diesen beiden Bundesländern?  Weil es in diesen beiden Bun­desländern schon einige Testversuche gab und wir natürlich das Ziel haben, und ich speziell das Ziel habe, das in absehbarer Zeit in allen österreichischen Bundesländern zu machen.

Aber bei all diesen Aktivitäten bemühen wir uns auch speziell, eine Gruppe und ein Themenfeld weiterhin im Auge zu behalten, und das ist die berufliche Eingliederung von Jugendlichen mit Behinderung. Es ist gar keine Frage, dass diese Gruppe sehr, sehr spezieller Maßnahmen bedarf, und wir haben auch heuer wiederum 27 000 Ju­gendlichen eine Förderung vermittelt oder werden sie noch vermitteln, damit sie ganz einfach in den Arbeitsprozess eintreten können. Wir haben die begleitende Hilfe, wir haben das Clearing, wir haben das Jugendcoaching, wir haben eine Berufsausbil­dungsassistenz, wir haben eine integrierte Berufsausbildung, wir haben eine Jugendar­beitsassistenz, die speziell für Jugendliche mit Behinderung gilt, wir haben das Jobcoa­ching und – was für diese Personengruppe auch ein hoher Aufwand ist, den wir aber


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