Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 48

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Auf europäischer Ebene, das möchte ich noch einmal unterstreichen, engagieren wir uns für Maßnahmen und Konjunkturpakete, die den Jugendlichen in Europa Hoffnung und eine Zukunft geben.

Unterstützen wir unseren Sozialminister bei seinen entsprechenden Vorstellungen! – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

10.39


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu einer einleitenden Stellungnahme hat sich Herr Bundesminister Hundstorfer zu Wort gemeldet. Die Redezeit sollte 10 Minuten nicht übersteigen. – Bitte.

 


10.39.14

Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstor­fer: Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Werte Abgeordnete! 7,1 Prozent: Wir sind an erster Stelle, wir haben die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit innerhalb der Europäischen Union! Es ist uns wieder geglückt, Holland zu überholen. Sie wissen, wir wechseln uns hier immer ein bisschen ab, aber jetzt im September – und auch im Oktober – haben wir die niedrigste Arbeitslosigkeit.

Diese niedrigste Arbeitslosigkeit ist eine Bestätigung der Jugendarbeitsmarktpolitik der österreichischen Bundesregierung, die wir uns vorgenommen haben. Mit der konse­quenten Umsetzung und Weiterentwicklung dieser österreichischen Arbeitsmarktpolitik für Jugendliche sind wir auch dabei, dem Reformprogramm „Europa 2020“ Rechnung zu tragen.

Es gibt verschiedenste Kernziele für dieses Europa 2020, und das, was für mich, für mein Ressort am relevantesten ist, ist die Verbesserung des Bildungsniveaus und die Senkung der Schulabbrecherquote.

Von den sieben Leitinitiativen betreffen zwei unmittelbar dieses Ressort, nämlich die „Agenda für neue Kompetenzen und neue Beschäftigungsmöglichkeiten“, um vor allem auch das lebenslange Lernen zu erleichtern. Das Ziel ist auch, bis 2020 eine Beschäf­tigungsquote von 75 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zu erreichen. Die Leitinitiative „Jugend in Bewegung“ sieht vor, einerseits Bildungssysteme zu stär­ken, aber andererseits vor allem auch den Zugang zum Arbeitsmarkt für junge Men­schen zu erleichtern.

Wir haben da ein Instrumentarium, welches wir auf europäischer und auf nationaler Ebene sehr viel nützen, und dieses Instrumentarium ist der Europäische Sozialfonds. Für Österreich hat der Europäische Sozialfonds wichtige Impulse für die Weiterentwick­lung von Angeboten im Bereich der Jugendbeschäftigung gesetzt. Diese Arbeit in ter­ritorialen Beschäftigungspakten hat sich bewährt, und der Erfolg des ESF liegt auch dahin gehend begründet, dass mehrere Ministerien, das AMS, die Sozialpartner und die österreichischen Bundesländer eingebunden sind.

Ich möchte Ihnen jetzt ein paar Beispiele für das, was wir im ESF tun, kurz erläutern. Vielleicht eines der jüngsten, aber eines der erfolgreichsten Angebote ist die Etablie­rung von 20 österreichischen Produktionsschulen, wo wir uns bemühen, 2 000 Jugend­liche pro Jahr über diese Einrichtung in das Erwerbsleben zu integrieren, ihnen eine Lehrstelle zu vermitteln. Die Finanzierung ist gemeinsam mit dem AMS, gemeinsam mit dem ESF und mit den österreichischen Bundesländern auch in Zukunft abgesichert.

Wir haben in Österreich, als eines von wenigen europäischen Ländern, ein Modell der Lehrlingsausbildung, das duale Berufsausbildungsmodell, das dazu führt, dass fast 40 Prozent der Jugendlichen eines Altersjahrgangs diesen Weg beschreiten. Ende Ok­tober hatten wir knapp 120 000 betriebliche Lehrlinge, und ob man es glaubt oder nicht – einige wollen es nicht glauben hier im Haus –, wir haben einen Anstieg der be-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite