Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 61

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Europa-Jugendarbeitslosigkeit: in Italien 30 Prozent, in Slowenien rund 15 Prozent, in Ungarn 25 Prozent, in der Slowakei 30 Prozent, in Tschechien 20 Prozent, in Spanien ist gar jeder zweite Jugendliche ohne Beschäftigung.

Nun zu Österreich, Herr Minister Hundstorfer: 40 000 Jugendliche sind als arbeitslos gemeldet, weitere 40 000 Jugendliche sind in irgendwelchen AMS-Kursen, überbetrieb­lichen Ausbildungszentren oder Stiftungen versteckt. Das heißt, in Summe reden wir in Österreich nicht von 4 bis 5 Prozent Jugendarbeitslosigkeit, sondern von rund 15 Pro­zent Jugendarbeitslosigkeit.

Das Beispiel der Schweiz möchte ich an dieser Stelle bringen. Die Schweiz wird ja im­mer seitens der untätigen Regierung als schlechtes Beispiel dargestellt. Die haben in Summe 3 bis 4 Prozent Jugendarbeitslosigkeit. Also die Schweiz hält hier leider dem Vergleich mit Österreich längst stand.

Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist auch ein besonders perfides Spiel, wenn wir von der Wirtschaft immer hören, Facharbeitskräftemangel herrscht vor – das glaube ich der Wirtschaft auch –, und wir auf der anderen Seite, ich habe es vorher erwähnt, rund 80 000 arbeitslose Jugendliche haben. Und gerade die Wirtschaft ist es ja dann immer, die von weiterer Zuwanderung träumt.

Also auf der einen Seite haben wir 80 000 arbeitslose Jugendliche, und auf der ande­ren Seite wird ständig nach weiterer Zuwanderung geschrien. Das können wir Freiheit­lichen überhaupt nicht verstehen! (Beifall bei der FPÖ.)

Ganz im Gegenteil: Wir von der FPÖ fordern eine mit der Wirtschaft eng abgestimmte Ausbildungsoffensive für zumindest einen Teil dieser 80 000 arbeitslosen Jugendli­chen, damit diese von der österreichischen Wirtschaft entsprechend als Facharbeits­kräfte eingesetzt werden können.

Ich möchte Ihnen jetzt noch ein paar Punkte einer mit unserer Jugendvorfeldorganisa­tion Ring Freiheitlicher Jugend letzte Woche vorgestellten Initiative hier vortragen.

Wir sind eben wie gesagt für diese Facharbeiterausbildungsinitiativen, sagen ein klares Ja zur Lehre. – Frau Kollegin Fuhrmann und auch Sie, Frau Kollegin Lueger! Sie träu­men immer von den sogenannten Akademikerquoten, die erhöht werden sollen. Das ist schon richtig, aber bitte bekennen Sie sich doch endlich einmal klar zur Lehre und da­mit auch klar zu den Facharbeitern hier in Österreich! (Beifall bei der FPÖ.)

Wir fordern schon seit Langem die Wiedereinführung des Blum-Bonus. Da haben wir ja erst unlängst sogar von der grünen Fraktion recht bekommen, hat doch der Herr Wal­ser die langjährige FPÖ-Forderung unterstützt, den Blum-Bonus wieder einzuführen, damit eben Unternehmen, die sich für die Lehrlingsausbildung starkmachen, fiskalisch, steuertechnisch Bonifikationen bekommen.

Wir fordern die Gleichstellung von Lehrlingen mit Schülern respektive Studenten. Auch das ist schon lange eine Forderung von uns.

Wir sind auch für die Kostenübernahme der Berufsschulkosten durch die öffentliche Hand.

Die aktuelle Kampagne des Ringes Freiheitlicher Jugend läuft unter dem Titel „Unserer Jugend unser Geld“, womit wir dezidiert und klar zum Ausdruck bringen, dass wir ge­gen Transferleistungen von Milliarden an Steuervermögen sind, die aus Österreich ir­gendwohin nach Griechenland transferiert werden und dort in der Ägäis verdampfen wie der griechische Ouzo. Das wollen wir nicht! (Beifall bei der FPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Die Bewältigung unserer zukünftigen Aufgaben er­fordert eine gesunde, gut ausgebildete, leistungsbewusste Jugend, und sie bedarf auch eines tatkräftigen Schutzes gerade durch uns Erwachsene. Daher: Setzen Sie als Bun-


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