Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 124

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Wir haben mittlerweile schon die Aufgaben Ihrer Partei, die für die Mittelschicht und den „kleinen“ Mann ist, übernommen, wir setzen uns dafür ein, dass diese Menschen es sich auch leisten können, ihre Kinder betreuen zu lassen. Wir setzen uns da für den „kleinen“ Mann und die „kleine“ Frau ein (Abg. Markowitz: Wir setzen uns für alle ein, egal, ob groß oder klein!) und versuchen, ein gerechtes Steuersystem zu erarbeiten, sodass all diese zusätzlichen Grenzen, die wir in diesem Antrag angeführt haben, nicht mehr notwendig sind.

Ich sage: Unser Geld darf nicht in die EU wandern. Unser Geld darf nicht nach Grie­chenland gehen. Unser Geld brauchen wir für unsere Familien, für unsere Jugend und für Österreich! (Beifall bei der FPÖ.)

14.37


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Marek. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.37.38

Abgeordnete Christine Marek (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Eine Fülle von Maßnahmen zeigt der vorliegende Bericht auf. Das ist gut so, denn es braucht eine Fülle von Maßnahmen, ein riesiges Puzzle, um die noch bestehenden Benachteiligungen von Frauen abzubauen.

Der Bericht zeigt aber auch auf – das ist von den Vorrednerinnen bereits angespro­chen worden –, wo zentraler Handlungsbedarf besteht. Und dieser besteht unter an­derem insbesondere bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das ist ein Knack­punkt und bleibt ein Knackpunkt, denn die Erwerbstätigkeit von Frauen ist und bleibt nun einmal eine zentrale Herausforderung. Die Ehe als Versorgung – auch das ist be­reits angesprochen worden – ist Gott sei Dank nicht mehr die Zukunft. Die ökonomi­sche Unabhängigkeit von Frauen, das zeigen auch die Scheidungszahlen, ist das zen­trale Ziel, und uns muss es wichtig sein, die Rahmenbedingungen zu verbessern.

Wir haben da mit der Anrechnung pensionsbegründender Zeiten aus der Kindererzie­hung wesentliche Eckpunkte geschaffen. Damit ist Wesentliches gelungen. Aber öko­nomische Unabhängigkeit, um gerade Altersarmut zu vermeiden, erreicht man eben nur durch eigene Erwerbstätigkeit, und deswegen ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf die zentrale Herausforderung. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, es geht da nicht nur um Kinderbetreuung, sondern auch – und das zeigt der Bericht auch ganz klar auf – um die Betreuung von älteren und alten Angehörigen. Und diesbezüglich haben wir bei Weitem noch nicht die Lösungsangebo­te wie bei der Kinderbetreuung. Wir haben da in den letzten Jahren in die Kinderbe­treuung massiv investiert, sehen die ersten Erfolge und sind da auf einem richtigen Weg. Bei der Betreuung und Pflege älterer Menschen ist der Weg noch ein sehr lan­ger, gerade auch, wenn es um das Bewusstsein in den Betrieben geht, denn für Mitar­beiterinnen – und da sind es in erster Linie die Frauen –, die als Betreuende ältere An­gehörige pflegen, ist das Verständnis in den Betrieben noch ein schnell enden wollen­des.

Ein weiteres Thema im Bericht ist die Gleichstellung beziehungsweise Nichtgleichstel­lung von Frauen und Männern in Führungspositionen. Da haben wir noch Handlungs­bedarf. In der Bildung, in der höheren Bildung sind wir gut aufgestellt. Die Frauen ha­ben hier einen sehr hohen Anteil, aber leider nicht am beruflichen Aufstieg. Da müssen wir gemeinsam mit der Wirtschaft ansetzen, denn, meine Damen und Herren, es ist keine Frage von sozialer Verantwortung, dass Frauen in Top-Positionen sind, sondern schlichtweg eine Frage von Business, denn: Wer kann erfolgreich sein, wenn man auf 50 Prozent der Talente verzichtet? Und jene Unternehmen sind erfolgreich – und das zeigen internationale Studien, wie etwa von McKinsey, ganz klar –, die auf Frauen set-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite