Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 125

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zen, die zumindest zu 30 Prozent – aber natürlich ist ausgewogen viel besser – auf Frauen setzen. Die entwickeln sich nachhaltiger und stabiler, und diese Unternehmen sind nachhaltig erfolgreich.

Hier müssen wir auf entsprechende Instrumente setzen. Ich würde mich freuen, wenn es gelänge, hier im Corporate-Governance-Kodex eine echte Selbstverpflichtung für die Ausgewogenheit der Geschlechter zu erreichen. Das wäre ein Instrument. Für Top-Positionen, Aufsichtsratsgremien der Unternehmensanteile der öffentlichen Hand gibt es diesbezüglich ja bereits eine Regelung – hier freue ich mich auf die ersten Berich­te –, aber es gibt auch Förder- und Unterstützungsprogramme wie „Zukunft.Frauen“. Da geht es darum, Frauen Mut zu machen, Frauen zu unterstützen. Ich hoffe, dass es gelingt, diese weiter auszubauen. Darauf müssen wir weiter setzen, denn es hilft uns nicht, wenn die Frauen topqualifiziert sind, aber sich selber diese Jobs, den Sprung in die Führungsebene nicht zutrauen. Hier müssen wir weiter ansetzen, und ich bin über­zeugt, dass wir hier auf einem guten Weg sind. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

14.41


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Dr. Winter zu Wort. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.41.50

Abgeordnete Dr. Susanne Winter (FPÖ): Herr Präsident! Frau Minister! Hohes Haus! Werte Kollegin Wurm! Ich denke, wir pflegen hier die freie Rede, und somit ist es völlig unangebracht, meiner Kollegin Unterreiner vorzuschreiben, was sie hier zu sagen hat, und sei ihre Rede noch so bluthochdruckverdächtig. (Beifall bei der FPÖ.)

Und Frau Kollegin Schittenhelm möchte ich noch sagen: Sie haben gemeint, Sie sind Frauenpolitikerin. Sie meinen wahrscheinlich damit auch Ihre Kolleginnen aus der ÖVP. – Wir von der FPÖ bezeichnen uns nicht als Frauenpolitikerinnen. Wir bezeich­nen uns als Politikerinnen für Frauen und Männer. Für uns ist das eine Einheit, ei-
ne harmonische Gegebenheit. (Beifall bei der FPÖ. – Ironische Heiterkeit der Abg. Mag. Wurm.)

Grundsätzlich möchte ich zu dem bereits erwähnten Bericht nur Folgendes sagen: Kri­tik wurde ja bereits im Ausschuss geübt in Bezug auf die grafische Darstellung, auf die Ampeln. Mir kommt das gelegentlich so vor, als wäre es ein Chemielehrbuch aus der Unterstufe. Ist eben so. Aber das Tatsächliche und das Relevante sind eigentlich die 213 externen ministeriellen Maßnahmen, die die Frau Ministerin getroffen hat, und alle mit arbeitspolitischem Kontext. Nur, wenn man liest: 213 Maßnahmen, dann ist man einmal großartig begeistert, muss aber leider die Begeisterung sofort unterdrücken, denn es wird dann im selben Ton und im selben Absatz noch weiter ausgeführt, dass dies wenige Auswirkungen hat, und dies deshalb, weil viele dieser Maßnahmen, und das muss man berücksichtigen, noch in den Kinderschuhen stecken und somit noch keine tatsächlichen Beträge und Erträge zeigen können. Ich meine: Wäre es da nicht sinnvoller gewesen, um etwas mehr Effizienz zu zeigen, dass man diesen Bericht ganz einfach auf später verschoben hätte?

Diese Maßnahmen sind Angebote der Beratung und der Qualifizierung und auch der Öffentlichkeitsarbeit und richten sich hauptsächlich an Mädchen, an Migrantinnen, an ältere Frauen und an Arbeitnehmerinnen. Und in dem Zusammenhang ist es eben lei­der so, dass sie sowohl in der Realwirtschaft als auch bei den relevanten Kennzahlen keinerlei positive Veränderungen oder nur wenig positive Veränderungen gebracht ha­ben, denn Sie selbst kennzeichnen ja den Gender Pay Gap mit einer roten Ampel, das heißt, es ist unendlich viel zu tun. Ich habe leider nicht mehr allzu viel Zeit, um das nä­her auszuführen.

 


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