Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 337

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Ich würde Sie als verantwortungsvollen Gesundheitsminister, der sich auch seiner Ver­antwortung für die Zukunft bewusst ist, wirklich bitten, endlich einmal diese Beschwich­tigungstouren zu beenden und mit Ihren Regierungskollegen ein ernstes Wort zu reden, dass gerade in Oberösterreich die dringend notwendige medizinische Univer­sität errichtet wird. Das ist ein Anliegen von allen Parteien in Oberösterreich, und das sollte Auftrag genug sein. – Danke. (Beifall beim BZÖ.)

13.44


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Aubauer. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.44.21

Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Minister! Hohes Haus! Ich möchte mit einer guten Nachricht beginnen. Wer heute in Österreich auf die Welt kommt, hat eine Lebenserwartung von rund 80 Jahren. (Abg. Öllinger: Aber im Durchschnitt!) Wunderbar, aber wir wollen nicht nur länger leben, wir wollen auch länger und möglichst lange gesund und fit bleiben. Dieser Wunsch, das ist jetzt die schlechte Nachricht, geht in Österreich leider seltener in Erfüllung als anderswo. Tatsache ist, die Österreicher werden früher krank als die Bürger anderer EU-Staaten. Das ist doch ein Alarmzeichen. (Ruf: Weil es eine ungesunde Politik gibt! Abg. Ing. Westenthaler: Bei der Regierung muss man ja krank werden!)

Die Schweden zum Beispiel bleiben zehn Jahre länger gesund als die Österreicher. Warum bleiben wir nicht so lange gesund? Woran liegt das? Liegt das am Geld? –Mitnichten. Unsere Gesundheitsausgaben sind überdurchschnittlich hoch. Für jeden Österreicher werden 3 400 € pro Jahr ausgegeben, im EU-Schnitt ist es um ein Drittel weniger. Da stimmt doch etwas nicht. (Abg. Dr. Pirklhuber: Vorsorge! Sie sind doch von der Regierungsfraktion!) Wo versickern unsere Millionen? – Sie gehen viel zu viel in die Reparatur von Krankheiten und viel zu wenig in die Vorsorge.

Herr Minister, Sie haben, und das sehe ich als positives Zeichen, schon angekündigt, künftig mehr Prävention betreiben zu wollen. Das ist gut und schön. Das Problem ist nämlich, dass derzeit die Ärzte dafür bezahlt werden, dass sie heilen, dass sie reparie­ren, aber weniger dafür, dass sie die Gesundheit erhalten. Also das Bemühen, die Gesundheit zu fördern und zu erhalten, sollte stärker honoriert werden.

Das ist auch wichtig, denn Menschen sollen ja immer länger arbeiten, immer länger im Job bleiben. Dazu gehört aber auch die notwendige Gesundheit. Derzeit schaut es da ganz anders aus. Im Vorjahr sind 25 000 Menschen mit einer Invaliditätspension in den Ruhestand gegangen. Das ist jeder dritte Neuzugang in die Pension. Da ist für mich Feuer am Dach. Das sind alles menschliche Tragödien, da geht aber auch viel Arbeitskräftepotential verloren, das unsere Wirtschaft ganz dringend braucht. (Beifall bei der ÖVP.)

Herr Minister, wir brauchen einen Kraftakt, mehr Vorsorge in jedem Lebensalter, vom Kindergarten bis ins hohe Alter. Dazu gehört auch ein Rechtsanspruch, auch Reha­bilitation für Pensionisten. Das ist wichtig, denn wer länger mobil bleibt, der braucht ja später auch weniger Pflege und Betreuung. Also das Rezept sollte lauten: weniger reparieren, mehr Vorsorge.

Zu guter Letzt, Herr Minister, möchte ich Ihnen ein Anliegen der Senioren ganz beson­ders ans Herz legen. Die aktuelle Diskussion um das mögliche Aussterben von Hausärzten hat viele ältere Menschen enorm verunsichert. Da braucht es eine Stärkung und Absicherung der Rolle der Hausärzte. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

13.47

 


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