Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 372

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herauspicken und diese verbiegen, aber es wird Ihnen nicht gelingen, diesen Erfolg der Bundesregierung vor allem in diesem Bereich schlechtzureden. (Beifall bei der ÖVP.)

Die Bundesregierung hat ja gezeigt – in diesem Bereich und in vielen anderen Be­reichen auch –, dass das Thema Bildung und Unterricht ihr ein sehr wichtiges ist – es ist ein Zukunftsthema – und sie hat trotz einer auch Ihnen bekannten angespannten Budgetsituation in diesem Bereich nicht gespart. Im Gegenteil: Es ist den beiden Bundesministerinnen Schmied und Fekter gelungen, diesen Bereich zu stärken, und zwar nicht nur symbolisch, sondern auch mit einem Betrag von stolzen 313 Millionen €. Mit diesem Geld kann vieles bewegt werden – und es tut sich auch sehr vieles, wie die Frau Bundesministerin in ihrem Folder, den wir ja zugeschickt bekommen haben, auch ausführt.

Ich darf Ihnen – speziell der Opposition – noch einmal näherbringen, was mit diesem Geld zusätzlich passieren wird: Wir bauen die Neue Mittelschule aus, wir senken die Klassenschülerhöchstzahl auf 25, die Sprachförderung wird ausgebaut, es wird die Ganztagesbetreuung ausgebaut und es wird auch die Neuordnung des Lehrer­dienstrechtes angegangen. Dies alles – das gesamte Geld, das hier aufgewendet wird für unsere Kinder, für unsere Schüler, auch für die Lehrer, damit wir eine gute Aus­bildung haben – ist ein sehr guter Beweis für die sehr gute Arbeit der Bundesregierung in diesem Bereich. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ein Punkt, den meine Vorrednerin schon angesprochen hat und der auch mir sehr am Herzen liegt, ist der Bereich der Berufsorientierung. Für mich ist jetzt nicht vornehmlich die Hauptfrage die – wir haben da ja koalitionsintern auch Auseinandersetzungen in unterschiedlicher Intensität –, ob die Gemeinsame Schule nun bis zehn, zwölf oder 14 Jahren erfolgen soll, sondern für mich persönlich ist es gleich wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, dass wir eine gute Berufsorientierung in den Schulen anbieten. Bislang findet diese ja mittels Verbindlicher Übungen in der siebenten und achten Schulstufe statt, und zwar in unterschiedlichem Ausmaß und in unterschiedlicher Qualität, leider oftmals nur integrativ. Hier braucht es eine höhere Professionalisierung, und diese setzt auch schon bei der Ausbildung der Berufsorientierungslehrer an, die zurzeit gleichfalls in unterschiedlicher Qualität stattfindet.

Es gibt gute Beispiele: Es gibt zum Beispiel einen spezifischen Ausbildungslehrgang, der ein bis zwei Jahre dauert, der jetzt freiwillig besucht werden kann, also nicht muss, und da wäre ein erster Schritt, glaube ich, dass wir in diesem Bereich eine verpflich­tende Ausbildung starten, denn es kann nicht sein, dass die Pädagogen da kaum Kenntnisse aufzuweisen haben, wie mir ein Ausbildungsleiter eines großen Tiroler Unternehmens berichtet hat, der gestern bei einem Berufsorientierungsseminar dabei war und dort vor 40 Lehrern einen Vortrag gehalten hat und zu diesem Schluss gekom­men ist, weil sich in der Diskussion herausgestellt hat, dass die Pädagogen leider, auch aufgrund einer mangelnden Praxis in der Wirtschaft, nicht wissen, welche Ausbildungsmöglichkeiten es im gesamten Spektrum zum Beispiel im Bereich des Einzelhandels gibt.

Da wäre eben mein Vorschlag, diesbezüglich eine verpflichtende Ausbildung absolvie­ren zu müssen, auch Pflichtpraktika in der Wirtschaft absolvieren zu müssen und auch das Fach Berufsorientierung als eigenes Unterrichtsfach im Stundenplan zu integrieren. – Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP.)

15.44


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Ablinger zu Wort. – Bitte.

 


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