Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 371

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Mein letzter Wunsch – es ist ja bald Weihnachten, da darf man sich etwas wünschen – wäre, dass auch behinderte Lehrer unterrichten sowie die Pädagogische Hochschule besuchen dürfen. Es ist ein Gewinn, wenn ein Lehrer, der gehörlos ist, in seiner Sprache, in der Gebärdensprache, gehörlose Kinder unterrichtet. Das motiviert die Kinder, das stärkt sie, das gibt ihnen Zukunftsvisionen. Oder: Warum soll nicht auch ein Lehrer blind sein oder im Rollstuhl sitzen? In vielen Klassen gibt es auch schon zwei Lehrer, wie zum Beispiel in der Neuen Mittelschule. Das ist einfach ein Berufsfeld, das auch für behinderte Menschen offenstehen sollte. Das Schulsystem und die behinderten Kinder würden davon profitieren. – Danke. (Allgemeiner Beifall.)

15.37


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Muttonen. – Bitte.

 


15.37.38

Abgeordnete Mag. Christine Muttonen (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Meine Damen und Herren! Es ist schon über viele wichtige Bereiche des Bildungs­budgets gesprochen worden. Neue Mittelschule, kleinere Klassen, Reform der Oberstufe, Matura Neu, Lehre mit Matura und dergleichen – wir sehen, ein sehr engagiertes und ambitioniertes Programm für die nächste Zeit.

Woran ebenfalls kontinuierlich gearbeitet wird, ist, die Zahl der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabbrecher zu verringern. Jeder siebente junge Europäer/jede siebente junge Europäerin verlässt das Bildungssystem ohne Abschluss, das sind rund 6,4 Millionen SchulabbrecherInnen in Europa. Österreich hat mit 8,3 Prozent einen sehr guten Wert aufzuweisen und liegt damit auch unter dem Wert, den die EU als Schnitt angibt. Das ist erfreulich, weil wir wissen, dass Schulabbruch in direktem Zusammenhang mit Jugendarbeitslosigkeit steht und dass SchulabbrecherInnen auch in ihrem weiteren Leben Probleme haben. Sie sind zum Beispiel einkommensschwach beziehungsweise sehr oft sozial ausgegrenzt. Der niedrige Wert, den Österreich aufweist, ist aber nach wie vor viel zu hoch, wenn man bedenkt, welche Probleme diese Jugendlichen, ihre Eltern und auch die Gesellschaft dadurch in ihrem weiteren Leben haben. Jugendliche sollten daher solange wie möglich im Bildungs- und Ausbildungssystem gehalten werden.

Eine wichtige Maßnahme, um einen Abbruch zu verhindern, ist ein Projekt, das ebenfalls auf der Agenda für die nächsten Jahre steht, nämlich eine sehr gute, eine verbesserte konsequente Berufsorientierung. Sehr viele Entscheidungen, wie der weitere Ausbildungsplan aussehen soll, werden beeinflusst durch die Familie und gehen nicht immer konform mit den Talenten und Fähigkeiten der Jugendlichen. Deshalb ist es so wichtig, eine gute Berufsorientierung zu ermöglichen.

Da wird es Angebote geben, fachkundige Angebote, oft unter Einbeziehung der Eltern, was sehr wichtig ist. In einigen Bereichen wird schon daran gearbeitet; ganz besonders an der Neuen Mittelschule laufen diese Projekte.

Ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt, um unserer Jugend in Zukunft den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

15.40


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Mag. Letten­bichler zu Wort. – Bitte.

 


15.40.36

Abgeordneter Mag. Josef Lettenbichler (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus, vor allem liebe Kolleginnen und Kollegen von der Opposition! Sie können dieses Budget, diesen Budgetposten Unterricht und Bildung noch so zerreden, Zahlen


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