Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 373

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15.44.25

Abgeordnete Sonja Ablinger (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte zwei Sache erwähnen.

Erstens finde ich die 400 000 Unterschriften des Bildungsvolksbegehrens als große Unterstützung und als Rückenwind (Zwischenrufe bei der ÖVP) – und da geht es gar nicht um die Frage der Privilegierung oder nicht, sondern ich halte das allemal für einen Rückenwind.

Dass Sie ein Problem damit haben, Herr Kollege, wenn wir über die Gemeinsame Schule reden, das weiß ich schon, was sich meiner Logik allerdings nicht erschließt, das ist, dass, wie der Herr Kollege Gahr es gesagt hat, die Gemeinsame Schule ein Einheitsbrei sei, und damit aber nicht die Volksschule meint, die sei es nicht. Also die Schule für Kinder von sechs bis zehn Jahren ist kein Einheitsbrei, aber die Gemein­same Schule für Kinder ab zehn Jahren beginnt plötzlich zu einem Einheitsbrei zu werden – das erschließt sich meiner Logik nicht! (Abg. Mag. Donnerbauer: Genau das ist das Problem!)

Ich möchte nun auf etwas eingehen, was die Kollegin Anna Franz gesagt hat im Zusammenhang damit, dass Leistung und Wettbewerb in der Schule Platz haben müssen. Ich sage Ihnen jetzt etwas als Mutter eines schon erwachsenen Sohnes: Ich kann mich noch genau erinnern, wie das war in der dritten, vierten Volksschule, als es darum gegangen ist, dass mein Sohn ja lauter Einser hat – von sich aus wollte er das –, damit er ja ins Gymnasium gehen kann, weil das damals die Grenze war. (Abg. Mag. Donnerbauer: Darum geht es nicht! Das ist aber der falsche Weg!) – Das war aber so! Sie wissen, dass das genau so war und dass sich diese große Leistung auswirkt bei Kindern in Form von Stress, von Sorgen schon in so frühem Alter, und das nur, um ins Gymnasium gehen zu können. (Abg. Mag. Donnerbauer: Ja, das haben ihm dann !)

Wenn man sagt, Leistung und Wettbewerb müssen einen Platz in der Schule haben, dann muss man schon auch sehen, welche dramatischen Auswirkungen das auf Kinder haben kann, wenn sie nur nach diesen Wettbewerbsmerkmalen bewertet werden. – So viel dazu.

Insofern freue ich mich auf eine engagierte Diskussion im Jänner im Zusammenhang mit dem Bildungsvolksbegehren. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Donnerbauer: Aber den Druck machen die Eltern, nicht die Kinder!)

15.46


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Prinz zu Wort. – Bitte.

 


15.46.23

Abgeordneter Nikolaus Prinz (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Frau Bundes­minister! Meine Damen und Herren! Investitionen in die Bildung sind Investitionen in die Zukunft. Wir sichern damit unseren Wohlstand und den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft. Zudem erhöht jeder Euro, der in die Bildung investiert wird, die Attraktivität unseres Landes, was den Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Forschungs­standort betrifft. Im Budget 2012 konnte das hohe Niveau bei Bildungsausgaben trotz Sparvorgaben und -notwendigkeiten gehalten werden.

Es geht in dieser Debatte nicht nur um das Wieviel, sondern es geht auch sehr stark darum, wofür das Geld eingesetzt wird – immerhin soll das Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler ja bei der Wissensvermittlung ankommen und nicht in der Bürokratie.

Vorerst möchte ich aber diese Debatte dazu nutzen, den Lehrerinnen und Lehrern für ihr tägliches Engagement in den Schulen, aber auch für ihre Geduld und ihr hohes


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