Unser Kunst- und Kulturverständnis ist keines von subventionierten Staatskünstlern, sondern unser Kulturverständnis besteht darin, dass wir sagen, dass wir mit den vorhandenen Kunst- und Kulturmitteln die Breite, die Vielfalt fördern müssen, nicht die Scheinwerfer, nicht den Glamour, nicht den Glanz, sondern den Wert, die Qualität der Kultur, meine Damen und Herren. Das ist uns ein Anliegen. (Beifall beim BZÖ.)
Wir wollen auch nicht die kunst- und kulturpolitische Agitation finanzieren, denn auch das passiert sehr, sehr oft, dass ein Minister, nicht Sie, Frau Bundesminister, aber andere, dass Parteien oft auch Künstler finanzieren, um sie für ihre politische Agitation zu verwenden. Wir haben ja da einen Landeshauptmann, wenn ich hier in die Reihen der ÖVP schaue, wo sich immer auffallend viele Künstler tummeln, die großzügig mit Förderungen belohnt werden, damit sie dann im Wahlkampf eine Wahlempfehlung abgeben. (Beifall beim BZÖ. – Zwischenruf des Abg. Rädler.)
Auch dieser Missbrauch von Künstlern, von Kulturschaffenden ist inakzeptabel und ist unserer Meinung nach ganz klar zu verurteilen.
Das ist das Kulturverständnis, welches wir vom BZÖ haben. Insofern finden wir diesen Budgetansatz, wie er dargestellt wird, in Ordnung, wenn auch – das muss ich zum Schluss sagen – die Kontrolle sichergestellt ist. Und das ist der dritte Punkt, den ich ansprechen möchte.
Der Großteil des Kunst- und Kulturbudgets geht in die Bundestheater, in die Bundesmuseen. Das ist ein sehr, sehr großer Brocken. Wenn wir uns aktuelle Fälle ansehen: Dem Leiter der Kunsthalle – ist zwar in der Zuständigkeit der Stadt Wien, aber dennoch gibt es hier auch Bundesförderungen – wird vorgeworfen, private Dienstleistungen über die Kunsthalle abgerechnet zu haben. Oder, wie bereits angesprochen: Dem Direktor des MAK wird Veruntreuung vorgeworfen, nämlich Veruntreuung von Steuergeld. Daher muss man hier feststellen: Wenn diese Bundesmuseen, die Bundestheater schon so viel Budgetmittel bekommen, muss auch die Kontrolle entsprechend sichergestellt sein. Es kann nicht angehen, dass irgendwelche Direktoren sich ihr privates Vergnügen über die Schatulle des Steuerzahlers finanzieren.
Einen Bereich möchte ich noch ansprechen. Ich schätze Frau Kollegin Unterreiner sehr – jetzt telefoniert sie gerade –, sie ist so ein bisschen eine Exotin in den Reihen der Freiheitlichen Partei. Im positiven Sinne möchte ich das gemeint haben, im positiven Sinne für die Frau Unterreiner. Aber dieser Antrag oder diese Vorstellung mit der englischen Sprache, auch das ist ein falsches Verständnis, Frau Unterreiner, und ich glaube, Sie sind ein Mensch, der das erfassen kann und auch verstehen wird.
Sprache ist ja nichts Statisches, nichts Festes, Sprache ist ja etwas Dynamisches, was sich ständig weiterentwickelt. Ich finde ja das toll, wie sich die Sprache entwickelt, die Jugendsprache zum Beispiel, welche neuen Wörter da entstehen: Solarium zum Beispiel, passt zu mir, heißt in der Jugendsprache „Klappkaribik“. Finde ich ganz, ganz toll – und auch amüsant, wie sich die Sprache entwickelt. Das soll man doch nicht durch Gesetzesinitiativen unterbinden und verhindern, sondern freuen wir uns darüber, dass sich auch die Sprache weiterentwickelt.
Das Einzige, worüber man diskutieren kann, wenn man unsere Sprache pflegen will, und dafür würde ich mich aussprechen, dass wir eine verbindliche Quote einführen, was die Förderung von österreichischer deutschsprachiger Musik betrifft. Ich bin schon ein bisschen stolz, dass wir aktuell nicht einen US-amerikanischen Trash an den Spitzen der heimischen Charts haben, sondern endlich wieder einmal einen österreichischen Musiker mit einem deutschsprachigen Song. Wir sollten uns da wirklich Frankreich, das so eine Quotenregelung hat, als Vorbild nehmen und auch diese Quotenregelung in diesem Bereich in Österreich einführen.
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