Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 405

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Was heißt das konkret für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler? Worin investieren sie? – 280 000 Studierende erhalten in Österreich jährlich einen Wert von 11 400 € pro Studienplatz. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 9 300 €. Das heißt, Österreich investiert um 20 Prozent mehr als der Durchschnitt der reichsten Staaten.

Vom Studienanfang bis zum erfolgreichen Studienabschluss investieren Österreich, österreichische Steuerzahlerinnen und Steuerzahler rund 50 000 € in einen Studierenden. Auch damit liegen wir an fünfter Stelle in der EU und an sechster Stelle im OECD-Vergleich.

Schauen wir uns den Bildungsweg vom Kindergarten bis zum Abschluss eines Hoch­schulstudiums im Vergleich zu Deutschland an! Deutschland investiert 106 000 € vom Kindergarten bis zum fertigen Akademiker, zur fertigen Akademikerin. Wir inves­tieren 149 000 €. Seien wir mit diesen Investitionen zufrieden! Genug kann nie genü­gen, selbstverständlich, aber wir investieren viel in die Zukunft unserer jungen Menschen. (Beifall bei der ÖVP.)

Die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit Europas, die hohe Beschäftigungsquote unserer jungen Menschen gibt uns recht. Wir wollen keine spanischen Zustände, wo bis zu 46 Prozent der Jugendlichen arbeitslos sind. Wir wollen junge Menschen in Beschäf­tigung. Wir wollen gut ausgebildete junge Menschen. (Beifall bei der ÖVP.)

Genug kann nie genügen, das gilt auch für Reformmaßnahmen. Erfolge bedeuten nicht, dass man sich darauf ausruhen kann, sondern wir müssen weiter daran arbeiten, unsere Spitzenposition auszubauen. Das heißt, wir brauchen einen international ange­messenen privaten Beitrag zu den Studienkosten, wir brauchen die Weiterentwicklung unseres Stipendienwesens, wir brauchen das Töchterle-Modell, um unseren Studieren­den und unseren Universitäten ein gutes Modell zu geben. (Zwischenruf der Abg. Dr. Lichtenecker.)

Frau Kollegin! Ich darf es Ihnen sagen: Wir haben ein fertiges Studienbeitragsmodell mit einem abgefederten sozialen Modell, in dem ganz klar internationale Kriterien auch in Österreich umgesetzt werden sollen. Ich war gerade erst wieder bei der EU. Sie sind doch EU-freundlich. Warum schließen Sie sich nicht diesem Modell an, wo mir ganz Brüssel gerade vorige Woche wieder gesagt hat, das sollte Österreich tun. (Beifall bei der ÖVP.)

Das Herkunftsmodell, wir können es immer wieder wiederholen, ist nicht EU-rechtstauglich – egal, wie oft Sie das fordern. Wir brauchen moderne Lösungen. Wir brauchen Offensivmittel, die direkt am Hochschulplatz bei den Studierenden ankom­men. Deswegen sind die Offensivmittel auch so wichtig, die wir hier investieren werden. Wir brauchen aber auch mehr private Beteiligung. Deswegen wird es künftig wichtig werden, einen Finanzierungsmix zu erhalten zwischen der öffentlichen Hand, den Studierenden, der Privatwirtschaft und der Gesellschaft.

2 Prozent heißt, gemeinsam 2 Prozent zu erreichen. Eine Möglichkeit ist, den Wissens­transfer und den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft noch weiter zu verstärken. Unsere Wirtschaft möchte Beschäftigung ausbauen. Das gelingt über Innovation, das gelingt über Forschung.

Herr Bundesminister Töchterle, ich möchte mich ganz herzlich bei dem Team deines Ressorts und bei dir für dein Engagement für den Wissenstransfer bedanken, denn die österreichische Wirtschaft und die österreichischen Universitäten und Fachhoch­schulen gemeinsam werden auch künftig die Österreicherinnen und Österreicher und die übrigen Europäerinnen und Europäer durch die schwierigen Zeiten steuern.

Wir brauchen gemeinsam eine möglichst fundierte Universitätsfinanzierung. Dein Stu­dienbeitragsmodell, die studienplatzbezogene Finanzierung wird bis zum Jahresende


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