Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 415

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Es braucht also zusätzliche Geldquellen für die Universitäten, und eine von mehreren Maßnahmen, eine von mehreren Quellen, die zu erschließen sind, sind Studienbei­träge. Ich habe ein Studienbeitragsmodell ausgearbeitet und vorgelegt, von dem ich fest überzeugt bin, dass es alle Bedenken, es sei sozial selektiv – die ich ernst nehme –, ausräumt. Es ist ein Modell, durch das kein junger Mensch nur aus finanziellen Gründen nicht studieren könnte. Das möchte ich ganz stark betonen – weil mir dieses Anliegen wichtig ist, wie wohl allen hier im Haus und weil Geld kein Grund dafür sein darf, eine Entscheidung für ein Studium zu fällen oder nicht. (Beifall bei der ÖVP.)

Dieses Modell ist auch an einen Ausbau der Studienförderung gekoppelt, die derzeit auch nicht so schlecht ist, wie vielfach über sie geredet wird. Sie muss in Österreich vor allem – und das ist schon wichtig zu betonen – immer in Zusammenhang mit der Familienbeihilfe gesehen werden, die in vielen anderen Ländern ja mit 18 endet, bei uns hingegen an Studierende weiter ausbezahlt wird. Die Anzahl der Bezieherinnen und Bezieher der Studienbeihilfe liegt immerhin bei 42 000, und das ist eine beträchtliche Anzahl. Der Durchschnitt der Beihilfe liegt bei jährlich 4 300 €. Das ist also schon eine beträchtliche Leistung. Durch zahlreiche Novellen in den letzten Jahren und auch durch zusätzliche Bemühungen, die ich im Zuge meines Studien­beitragsmodelles angestellt habe, ist es möglich, diese Förderung weiter auszubauen.

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist mir die Stärkung und Verbesserung der Lehrerin­nen- und Lehrerausbildung, da werde ich gemeinsam mit meiner Kollegin Frau Bun­des­ministerin Schmied agieren. Gute Lehrer sind ein Kernbereich einer guten Ausbildung, das ist selbstverständlich. Wir müssen da viel Kraft und viele Ideen hineinlegen, um das in zügiger und stimmiger Weise durchzuführen.

Wir haben auch einen starken Fokus auf die Akzeptanz und das Interesse für Wissen­schaft und Forschung bei der Jugend gelegt. Wir wissen, dass in Österreich das Interesse an Wissenschaft und Forschung und auch die Akzeptanz von Wissenschaft und Forschung im Vergleich zu anderen Ländern noch nicht so gut entwickelt ist. Wir setzen bei den Kindern und in der Jugend an und haben in diesem Bereich eine Fülle von Projekten. Einige davon sind für Europa wegweisend, das darf ich mit Stolz sagen. Die Kinderuni zum Beispiel wird ausgehend von Österreich, von Innsbruck und Wien, inzwischen in ganz Europa nachgeahmt. Bei „Sparkling Science“ werden Schülerinnen und Schüler mit der Faszination der Wissenschaft hautnah vertraut gemacht. Wir nehmen viel Fördergeld in die Hand, um dieses sehr erfolgreiche Projekt voranzu­treiben und damit die Jugend sehr früh für Wissenschaft und Forschung zu begeistern.

Man kann sagen, dass wir auch im Forschungsförderungsprogramm, vor allem beim FWF, eine Stabilisierung geschafft haben. Es gibt eine Fülle von gut dotierten Einzel­programmen, die wir durchführen. Es gibt zusätzliche Programme, wie etwa für die klini­sche Forschung, die bisher zwischen die verschiedenen Programme geriet und nicht adäquat gefördert war. Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft und das ISTA sind budgetär erfolgreich aufgestellt.

Ein Wort noch zur Österreichischen Akademie der Wissenschaften, denn auch das wurde von meinen Vorrednerinnen und Vorrednern angesprochen: Es ist richtig, es war aus vielen Gründen notwendig, eine Neustrukturierung anzugehen, und es ist bei einer so ehrwürdigen und so selbstbewussten Institution nicht leicht, erfolgreich zu restruk­turieren. Wir haben das geschafft. Dank meiner überaus tüchtigen und energischen MitarbeiterInnen ist das gelungen, und sie verdienen höchstes Lob dafür, diese schwierige Aufgabe souverän bewältigt zu haben.

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften hat seither ein neues, klares, fokus­siertes Programm. Auch sie wird in Zukunft in Form von Leistungsvereinbarungen


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