Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 545

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Kartoffel ‚Fortuna‘ einzusetzen und auf nationaler Ebene ein Anbauverbot sicher­zustellen.“

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Eine nationale Vision der Agrarpolitik sollte folgendermaßen aussehen: Produkte zu leistbaren Preisen für die Konsumenten und gesicherte Einkommen für die Produ­zenten müssen unabhängig von der EU das Ziel einer verantwortungsvollen Gestal­tung autonomer Ernährung bleiben. Dazu gehören auch neue Vertriebswege.

Ich führe nun ein paar Beispiele aus der Südsteiermark an.

Erstens: Die Diskussion über die Kastenstände kann nicht bedeuten Tierschutz versus Bauern. Das kann nicht sein! Hier gehört die Vernunft eingefordert von den Konsu­menten, von den Bauern und von den Aktivisten im Tierschutz.

Zweitens: Diskussion über vernichtete Lebensmittel. – 1 Million Kilogramm Tomaten wurden von einer kleinen Gemeinschaft im Bezirk Radkersburg vernichtet. Bitte, das kann nicht sein! Das ist Sünde. Das ist Frevel. (Beifall bei der FPÖ.)

Nur damit einige Produzenten, einige Betriebe ihre Margen hochsetzen können, wurde das gemacht. Das geht nicht! 40 Cent bekommt der Bauer. Rechnen Sie sich das aus! 40 Cent mal 1 Million Kilogramm, das sind 400 000 €. Da fragt man sich: Wozu Fördermittel, wenn die Nahrungsmittel ohnehin vernichtet werden? (Beifall bei der FPÖ.)

Drittens: Trinkwassersituation. – Wir wissen, dass Nitrate, Klärschlamm et cetera im Trink­wasser enthalten sind. Da gehört ein Güllemanagement her. Und da sind alle aufgefordert, die Landwirtschaft und natürlich auch die Bürger, hier zusammen­zuar­beiten – aber nicht gegen den Bauern!

Ein weiteres Problem: der „Asiatische Marienkäfer“ – heuer explosionsartig aufge­treten. Schwere Schäden sind für die Weinwirtschaft im nächsten Jahr zu erwarten. Das ist etwas ganz Schlimmes, was da auf die Weinbauern zukommt. Das Gleiche gilt für die „Amerikanische Rebzikade“.

Ich fasse zusammen: Wir haben also genug Sorgen. Neue Lösungen sind gefragt, um unsere bäuerlichen Strukturen aufrechtzuerhalten zu können. Daher soll es auch keine weiteren bürokratischen Auflagen für unsere Bauern geben.

Ein vernünftiger Weg und weniger ideologischer Streit zwischen ökologisch und bio­logisch, Lösungsansätze für die Symbiose von Produzenten und Bevölkerung, wie etwa neue Vertriebswege, müssen das Ziel für eine autonome Landwirtschaft, in die Zukunft gedacht als herausfordernde Grundsatzneudefinition, sein. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

15.02


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Jannach, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verbot für den Anbau der Gen-Kartoffel „Fortuna“

 


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