Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 582

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

eine Per-saldo-Energieautarkie nach dem Güssinger Modell. Es ist nicht so, dass jede Gemeinde, jede Stadt ein gallisches Dorf ist. Das sagt niemand, das sagt auch die Wissenschaft nicht, die die Energieautarkiestudie in meinem Auftrag erstellt hat – Uni Innsbruck, TU Wien, TU Graz.

Natürlich ist Österreich ein offenes System im europäischen Verbund, aber per saldo energieautark zu werden, schädliche Treibhausgase zu reduzieren (Zwischenruf des Abg. Mag. Donnerbauer), indem wir auf fossile Energieimporte verzichten und sie substituieren, durch heimische Energieträger ersetzen, dazu bekenne ich mich, und das macht auch Sinn.

66 Regionen mit 773 Gemeinden folgen bereits diesem Modell. Das Bestechende daran ist – zumindest höre ich das aus den Regionen –, dass es nicht nur um die Frage der Energiesicherung geht, sondern dass auch eine Regionalentwicklung in Gang kommt. Städte und Gemeinden arbeiten zusammen, wie wir es in der ländlichen Entwicklung, im Agrarbereich ja wollen und wie es hier auch vonstattengeht. Das bringt den Regionen viel. (Beifall bei der ÖVP.)

Den Schutz vor Naturgefahren habe ich erwähnt; wir haben zum Beispiel im heurigen Jahr 1 900 Projekte umgesetzt, um die Lebensqualität der Menschen abzusichern. (Zwischenruf bei der ÖVP.) Auch das ist ein Teil der Umweltpolitik, Frau Kollegin Brunner!

Wir investieren nicht nur im hochalpinen oder im alpinen Raum, sondern auch im flachen Land, in Sicherheit, in das, was sich die Menschen erarbeitet haben, um Hab und Gut – und auch Leben – zu schützen. Wir wissen, dass durch den Klimawandel die extremen Wetterereignisse zunehmen, daher gilt es, hier zu investieren. Danke an die Länder und Gemeinden, dass wir das partnerschaftlich machen. Es macht auch Sinn, wenn wir hier gemeinsam Verantwortung tragen – bis hin zur Abfallwirtschaft.

Ich möchte einen besonderen Teil herausnehmen. (Zwischenruf bei den Grünen.) Das Lebensministerium unterstützt den Film „Taste the Waste“, der zeigt, dass enorme Mengen an Lebensmitteln weggeschmissen werden. Es geht um Bewusstseinsbildung. Es geht nicht darum, mit dem Zeigefinger zu moralisieren, sondern darum, den Men­schen bewusst zu machen, dass sie teilweise viel Geld für Lebensmittel ausgeben, die dann unverbraucht weggeschmissen werden – teilweise sind diese noch nicht einmal abgelaufen.

Dadurch entstehen enorme Mengen an Abfall, die unnötig sind, und auf der anderen Seite hungern Menschen. Daher habe ich die Initiative „Lebensmittel sind kostbar“ gestartet. Wir setzen diese Bewusstseinsbildung fort, insbesondere die BäuerInnen unterstützen das, aber wir werden das breiter anlegen, damit wir das Wegwerfen von Lebensmitteln vermeiden und Betroffene sensibilisieren, weil sie sich damit im Endeffekt Geld sparen, wenn nicht Geld für Lebensmittel ausgegeben wird, die dann im Müll landen.

Die Klimaschutzinitiative „klima:aktiv“, im Rahmen derer wir gerade Städte, Gemein­den und Unternehmen beraten – betreffend Mobilität, Hausbau, Passivhaustechno­logie –, wird weitergeführt. Das alles sind Bereiche, in denen wir die neuen Tech­nologien nutzen wollen, um in unserer Politik – Klimaschutzziele – noch besser zu werden.

Niemand streitet ab, dass wir uns in diesen Bereichen mehr anstrengen müssen. Deswegen war es ja die Intention des Klimaschutzgesetzes – und mir ein Anliegen; ich bin dankbar, dass das Parlament das letztendlich beschlossen hat –, die Länder ins Boot zu bekommen, damit wir gemeinsam konsequent Klimaschutzpolitik machen und uns eben verbessern. Das ist ein klarer Punkt.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite