Freiheitlichen Partei wieder einmal versucht wird, dieses Thema hier im Hohen Haus öffentlich zu diskutieren, obwohl es eine ganz klare Vereinbarung, einen einstimmigen Beschluss gibt, dieses Thema im Ständigen Unterausschuss des Innenausschusses zu behandeln. Und ich glaube, es ist auch wichtig und richtig, dass diese Causa dort im Detail besprochen wird, weil es sich hier wohl um einen der schlimmsten Fälle der letzten Jahrzehnte handelt und das Opfer letztendlich auch ein Recht auf Opferschutz hat und da vor allem ein Recht auf Sensibilität. (Rufe bei der FPÖ: Aufklärung!)
Wenn ich Ihre Gedanken auffrischen darf: Sie wissen, dass diese Causa bereits zweimal im Detail evaluiert worden ist, dass die erste Evaluierung von Minister Platter in die Wege geleitet worden ist. Die Aufgabe dieses Evaluierungsausschusses war ganz klar definiert, nämlich die Defizite der kriminalpolizeilichen Ermittlungen ganz klar aufzuzeigen. Da gab es zahlreiche Zwischenberichte und selbstverständlich auch einen Endbericht.
Im Endbericht ist ganz klar zu lesen, dass es tatsächlich Defizite gab. Das heißt, es liegen hier in keiner Weise Vertuschungen vor, sondern es liegen glasklare Empfehlungen vor, und diesen Empfehlungen wurde auch Folge geleistet. (Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein: Eben nicht!) Es gab 16 Empfehlungen, diese wurden selbstverständlich umgesetzt. Ich denke hier vor allem an die Einführung des Cold-Case-Managements im Bundeskriminalamt oder an die vielen organisatorischen Maßnahmen, die aufgrund dieser Empfehlungen letztendlich umgesetzt worden sind.
Faktum ist auch, dass meine Amtsvorgängerin, Ministerin Maria Fekter, vor allem auch den Vorsitzenden der Kommission Dr. Adamovich am 12. Dezember 2008 gebeten hat, diese Evaluierungskommission fortzuführen und weitere Untersuchungen anzustellen. Auch in diesem Fall gab es wieder sehr viele Zwischenberichte und auch einen Endbericht.
Die Erkenntnisse dieses Endberichtes wurden sowohl dem Bundeskriminalamt als auch der Staatsanwaltschaft vorgelegt. Die Empfehlung war auch ganz klar, dass nämlich die Zusammenarbeit zwischen Justiz und Inneres entsprechend der StPO neu zu optimieren ist, und dieser Empfehlung wurde selbstverständlich auch Folge geleistet, indem es laufend intensive Gespräche zwischen der Justiz und dem Bundesministerium für Inneres gab. Und es wurde vor allem aufgrund dessen auch ein regelmäßiger Qualitätszirkel eingeführt – ein Qualitätszirkel zwischen dem Bundesministerium für Inneres, dem Justizministerium und der Ebene der Gerichtshöfe der Länder.
Warum ist das so wichtig und notwendig? – Weil es hier einfach um ein Mehr an besserer Zusammenarbeit geht, und es wird auch permanent daran gearbeitet.
Ich habe es heute schon eingangs betont und ich bin fest davon überzeugt, dass es auch heute noch einige Male der Fall sein wird, dass es sich gerade in diesem Falle um eine der schlimmsten Opfergeschichten der letzten Jahrzehnte handelt, dass es zweifelsohne für Frau Kampusch ein Martyrium dargestellt hat, acht Jahre lang in Gefangenschaft zu sein. Umso mehr verlangt diese Causa unseren Respekt, verlangt diese Causa auch, dass wir da mit sehr viel Sensibilität vorgehen. Und ich stehe hier auch nicht an, ganz glasklar zu sagen, dass für mich in diesem Fall vor allem Aufklärung und Transparenz ganz, ganz wichtig sind. (Abg. Mayerhofer: Genau!)
Da mir diese Transparenz, diese Aufklärung so wichtig sind, begrüße ich es auch, dass diese Causa im Ständigen Unterausschuss des Innenausschusses im Detail beleuchtet wird, hier auch im Fokus steht. Aber gestatten Sie mir auch, darauf hinzuweisen, dass ich es für wichtig und notwendig halte, dass diese Causa dort behandelt wird, wo sie hingehört, nämlich zum Schutz des Opfers. Gerade dieser Unterausschuss ist letztendlich der richtige Ort, weil gesetzlich geregelt ist, dass dieser zu äußerster Geheimhaltung verpflichtet ist, ja, Gott sei Dank, damit dort auch wirklich alles im Detail besprochen werden kann.
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