Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll137. Sitzung / Seite 207

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ße Frauen wie Hertha Firnberg, Maria Schaumayer und ähnliche mehr gegeben, die al­le kein Problem damit gehabt haben, ihre Größe darzustellen und diese Hymne zu sin­gen. (Zwischenrufe der Abgeordneten Mag. Wurm und Mag. Korun.)

Man stößt sich auch überhaupt nicht daran, dass die Melodie zu dieser Bundeshymne eine Freimaurerhymne, ein Bundeslied der Freimaurer, eines Männerbundes ist. (Abg. Dr. Graf: Das ist ja unglaublich!) Es stößt sich überhaupt niemand daran, dass das eigentlich aus diesem Bereich kommt, wo Sie doch sonst ja auch mit Kritik nicht schlam­pig umgehen.

Wenn Sie von Sprache und Bewusstseinsänderung sprechen, dann kann ich Ihnen ei­nes sagen: Im Bewusstsein der vernünftigen Österreicherinnen und Österreicher sind die Geschlechter gleich, nur in der Auswirkung, da bleiben Sie säumig. (Abg. Dr. Gla­wischnig-Piesczek: ... steht, nehmen Sie das einmal zur Kenntnis!) Es wurde bereits über die Ungerechtigkeiten hinsichtlich von Frauen hier argumentiert, was die Frauen aber in Wahrheit bräuchten, ist nicht eine geänderte Hymne, sondern tatsächlich eine Frauenpolitik.

Und noch eines, Frau Kollegin Schwentner: Die Frauenpolitik ist nicht das Monopol von Ihnen, von Ihren FreundInnen oder Freundinnen – je nachdem, wie Sie es haben wol­len –, sondern es gibt auch freiheitliche Frauen, die Frauenpolitik machen – und inter­essanterweise auch gute Frauenpolitik machen (Beifall bei der FPÖ), denn es gibt nämlich Frauen in Österreich, die auch gerade diese Art von Politik schätzen. Ich weiß schon, die wollen Sie vielleicht als dumm, als rückständig oder sonst etwas verkaufen, nur funktioniert das eben nicht, Frau Kollegin Schwentner. Frauenpolitik hat in der FPÖ Platz, und wir sind stolz auf unsere Frauen, die diese Frauenpolitik auch entsprechend vorantragen. (Beifall bei der FPÖ.)

Ein anderes Thema, bei dem Sie wirklich zeigen könnten, was Sie für die großen Töch­ter Österreichs übrig haben, ist Folgendes: Es gibt jetzt auch in Wien diese unleidliche Diskussion hinsichtlich der Orte, wo die Prostitution, die Gunstgewerblerei oder, wie Sie es bezeichnen (Abg. Mag. Musiol: Sexarbeit!), die Sexarbeit gemacht werden darf. Sie könnten sich darum kümmern, dass diese Frauen es nicht mehr notwendig haben, ihre körperliche Liebe anzubieten (Abg. Mag. Musiol: Das tun wir! Keine Sorge, das tun wir! Ihre Ausländerhetze führt dazu, dass sie ... gehen müssen teilweise, also las­sen Sie die Kirche im Dorf!), aber da sind Sie säumig. Da sind Sie in der Wiener Stadt­regierung äußerst säumig: Da tun Sie überhaupt nichts für die Frauen, und das ist ei­gentlich das Schändliche dabei.

Es hilft uns nichts, wenn wir Überschriften, wenn wir Worte, wenn wir sprachliche Tex­tierungen machen! Das ist genau die Linie der Placebos. Von der Schuldenbremse bis zur Hymnenänderung: Das sind reine Placebos und daher abzulehnen. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf der Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek.)

Und wenn Sie schon glauben, Sie müssten da etwas Besonderes, Großes leisten für diese Republik Österreich: In der morgigen „Kronen Zeitung“, in der „Post von Jean­née“, da können Sie lesen, warum sich Herr Jeannée besonders glücklich fühlt: weil jetzt endlich die Hymne geändert wird. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Ja, der Jean­née!)

Und noch etwas anderes dazu – weil gestern die Argumentation gekommen ist, unsere Sportlerinnen und Sportler würden gezwungen, unter dieser Hymne ihre Medaillen und Pokale entgegenzunehmen. (Abg. Mag. Musiol: Nein, ab heute nicht mehr!) – Nein, meine Damen und Herren, so ist es nicht! Nicht einmal trotz der „Ausredefreudigkeit“ der österreichischen Sportler bei so manchem Misserfolg ist bis jetzt die Argumentation gekommen: Ich habe deswegen so schlecht gespielt oder deswegen meine Leistung in meinem Sport so schlecht erbracht, weil ich während des Abspielens der Hymne zuvor


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