Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll140. Sitzung / Seite 118

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Bewohner, genannt „Plodar“, in der Gegend rund um den heutigen Ort Sappada bzw. Plodn an.

Nach einigen Phasen der Abwanderung der heimischen Bevölkerung aber auch der Zuwanderung durch ausschließlich italienisch sprechende Personen, wird in den letzten Jahren wieder verstärkt die für die Region so eigentümliche Mundart gepflegt. Leider mangelt es in vielen Bereichen am Zugang insbesondere zu deutschsprachigen Medien. Gerade der nicht nur auf Grund der Abstimmung sondern auch der geo­graphischen Nähe zu Österreich ist gerade der Kontakt zu österreichischen Medien ein wichtiges Element für den Erhalt dieser mittelhochdeutschen Mundart. Diese Minderheiten fühlen sich vom italienischen Staat in Ausübung der deutschen Sprache diskriminiert und würden sich daher von Österreich wesentlich mehr Unterstützung erwarten.

Nicht zuletzt im Sinne der Notwenigkeit des Erhalts der österreichischen bzw. Tiroler Kultur in diesen Regionen stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten werden aufgefordert, Maßnahmen auszuloten, die geeignet sind, den Bewohnern der deutschen Sprachinseln im oberitalienischen Raum, wie insbesondere den Einwohnern von Sappada, den Zugang zu österreichischen Medien, Rundfunk etc. zu ermöglichen.

Darüber hinaus wird der Bundesminister für europäische und internationale Angele­genheiten ersucht, mit den für das Schul- und Bildungswesen zuständigen Stellen in Italien Kontakt aufzunehmen, mit der Zielsetzung, in den genannten Regionen einen deutschsprachigen Unterricht zu gewährleisten.“

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Cortolezis-Schlager. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.08.00

Abgeordnete Mag. Katharina Cortolezis-Schlager (ÖVP): Herr Präsident! Herr Außen­minister! Hohes Haus! Geschätzte Zuschauerinnen und Zuschauer! Sie haben heute gesehen und sehen es in der aktuellen Debatte, wie vielfältig Außenpolitik, Europapolitik ist. Der Bericht, der uns vorliegt, dem auch alle zustimmen (Zwischenrufe bei der FPÖ), zeigt auch, wie wichtig das österreichische Engagement  – Fast alle! Entschuldigung! Ich glaube aber, die überwiegende Mehrheit hier im Haus ist deutlich davon überzeugt, dass dieser Bericht nicht nur informativ ist, ein ganz großartiges Nachschlagewerk ist, sondern auch ein Dokument unserer engagierten Außen- und Europapolitik.

Wer, wenn nicht unser Vizekanzler, ist ein überzeugter Europäer, der immer wieder, und da schließe ich an meinen Vorredner, ohne ihn überschätzen zu wollen, an, bereit war, die Grenzen zu überwinden. In einem Europa der Regionen sind wir schon viel weiter, als das, was mein Vorredner vorgestellt hat. Bilingualer Unterricht, meine Damen und Herren, ist heute eigentlich Standard. Wenn wir die Schulautonomie in Österreich und auch in ganz Europa ernst nehmen, dann sind wir selbstverständlich für eine Sprachenvielfalt. Der Europarat, die Europäische Union haben uns ja schon


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