Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll140. Sitzung / Seite 228

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Um vor allem die gemeinsame Teilnahme an internationalen Forschungsprogrammen zu unterstützen, ist daher die Finanzierung der Mobilitätskosten, die durch die beiden Vertragsparteien auf Grundlage der Gegenseitigkeit erfolgen soll, avisiert.

Für die Projekt-Kooperation im Rahmen des Abkommens ist jährlich ein Betrag von maximal 90 000 € zur Finanzierung dieser Mobilität vorgesehen. Von einer Stimulie­rung der Forschungskooperation auf wissenschaftlich-technischem Gebiet können wir, denke ich, alle nur profitieren.

Die Forschungs-, Wissenschafts- und Bildungskooperation zwischen Österreich und Russland ist traditionell gut. Russland verfügt nach wie vor über viel wissenschaftliches Know-how und Potential, insbesondere in den Naturwissenschaften Mathematik, Physik und Biologie, aber auch in der Medizin. Ich möchte exemplarisch den Ilizarov-Apparat nennen, der seit Jahrzehnten bereits nach orthopädischen Eingriffen sehr erfolgreich angewendet wird.

Ich denke aber auch an eine Kooperation zwischen Österreich und Russland in der Raumfahrt. Einige von uns werden sich vielleicht noch an den österreichischen Austronauten Dr. Viehböck erinnern.

Die gemeinsame Teilnahme an europäischen und anderen internationalen For­schungsprogrammen durch die beiden Vertragsparteien unter Berücksichtigung natio­naler Prioritäten wird die bilateralen Beziehungen im Wissenschafts- und Forschungs­bereich daher weiter fördern. Dass von 1997 bis 2006 5,5 Millionen € in die Mobilität junger Forscher investiert wurden, hat meine Vorrednerin bereits erwähnt. Ich denke, wir sind auch zukünftig auf einem guten Weg, wenn wir jährlich maximal 90 000 € für die Mobilität zur Verfügung stellen.

Zum Schluss noch eine persönliche Anmerkung: 2009 hatte ich in meiner damaligen Funktion als Präsident des Bundesrates die Gelegenheit, mit dem russischen Wissenschafts- und Forschungsminister einschlägige Gespräche zum Thema aufzu­nehmen, auch betreffend Mobilität. Ich bin sehr froh darüber, dass diese Gespräche auf Ebene der beiden Ministerien in Österreich und der Russischen Föderation weitergeführt wurden und heute zu einem positiven Abschluss kommen. Ich bedanke mich daher vorweg bei Ihnen für Ihre Zustimmung. (Beifall bei der ÖVP.)

19.30


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Lichten­ecker. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


19.30.51

Abgeordnete Dr. Ruperta Lichtenecker (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Werte Damen und Herren! Wir Grüne werden selbstverständlich dieses Abkommen zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit unterstützen. Wir halten es für klug, gerade im Forschungs- und Wissenschaftsbereich die internationalen Kooperationen voranzutreiben, und wir halten dieses Abkommen mit der Russischen Föderation für ein wichtiges Grundlagendokument, das die verschiedenen Ebenen der Kooperationen regelt. Wir haben bislang schon in Österreich mit unseren Fachhochschulen, mit den Universitäten mehr als 55 Kooperationen.

Herr Minister, was ich wichtig finde im Bereich der internationalen Zusammenarbeit im Forschungs-, im Wissenschafts-, im Innovationsbereich, ist, dass man durchaus auch Schwerpunkte definiert. Viele Kooperationen schlafen teilweise ein oder sind überhaupt sozusagen im Dauerkoma. Insofern würde ich es für spannend halten, dass wir auch im Wissenschaftsausschuss einen entsprechenden Schwerpunkt setzen, nämlich genau zu definieren, wie wir das künftig, nicht nur durch diese Abkommen, voran­treiben können.

 


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