Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll141. Sitzung / Seite 52

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Galerie), ich freue mich ganz besonders, dass wir Sie heute hier im Haus so zahlreich begrüßen dürfen! Sehr geehrte Damen und Herren, Sie haben sich in den letzten Mo­naten einer ganz besonderen Herausforderung gestellt. Sie hätten sich Ihre Sache viel leichter machen können. Sie hätten irgendein Feindbild aufbauen können, dagegen an­laufen und vielleicht noch viel mehr Unterschriften auf den Tisch knallen können. Das haben Sie nicht gemacht – aus guten Gründen: Ihr Ziel war es, eine konstruktive De­batte in diesem Land auszulösen, und das, sehr geehrte Damen und Herren, ist Ihnen gelungen! Dazu möchte ich Ihnen sehr herzlich gratulieren.

Diese Debatte, die Sie ausgelöst haben, sachlich und konstruktiv, hat einen sehr, sehr großen Stellenwert für die bildungspolitische Debatte in unserem Land, auch hier in diesem Haus, und hat weit darüber hinausgehend eine sehr große Bedeutung für die politische Kultur des Landes. Es würde uns sehr guttun, öfter derartige sachorientierte, konstruktive, politische Initiativen über die Partei- beziehungsweise parteipolitischen Grenzen hinweg zu setzen. Insofern freue ich mich sehr, dass wir jetzt die Stafette von Ihnen übernehmen und die Forderungen, die Sie stellen, die inhaltlichen Anregungen, die Sie geben, aufgreifen und diskutieren können.

Ich möchte den Leitgedanken, den Sie über dieses breite Spektrum an sehr wichtigen Forderungen in Ihrem Volksbegehren stellen, aufgreifen. Sie sagen, dass es, wenn wir über Bildung reden, um die Zukunft jedes Einzelnen/jeder Einzelnen geht, aber auch um die Zukunft der Gesellschaft insgesamt und um den wirtschaftlichen Wohlstand un­seres Landes, denn wir sind kein Land von Rohstoffen. Die Fähigkeiten unserer Ju­gend sind die wichtigste Voraussetzung für unsere Zukunft. Ich denke, wenn wir es schaffen könnten – vielleicht als Ergebnis des Ausschusses, in dem wir das Volksbe­gehren diskutieren werden –, diesen wichtigen Leitgedanken als Grundkonsens hier im Haus parteiübergreifend anzunehmen und uns darauf zu verstehen, dann wären wir schon einen wesentlichen Schritt weiter. Wir könnten die nächsten Schritte planen, ausgehend von diesem Grundgedanken, in dem Sie ja auch sagen, es geht um größt­mögliche Chancengleichheit, Chancengerechtigkeit, wir könnten auf Basis dieses Grundgedankens hier im Hause eine offensive Bildungspolitik miteinander gestalten. Dann wären wir viele Schritte weitergekommen. Ich hoffe, dass das ein Ergebnis der Diskussion Ihrer Initiative hier im Haus sein wird. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ sowie des Abg. Dr. Grünewald.)

Sie, sehr geehrte Damen und Herren, spannen einen weiten Bogen – mit Recht! – vom Kindergarten über die Schule bis zu den Hochschulen. Aufgrund der kurzen Redezeit werde ich mich aber darauf beschränken, ein paar Worte zu den Hochschulen zu sa­gen.

Mit Recht sprechen Sie die Wichtigkeit an, in den Hochschulbereich finanziell stärker zu investieren. Ich freue mich, dass das auch jetzt trotz eines Sparpaketes geschehen wird, dass es gelungen ist, mehr Mittel aufzustellen. Das ist sehr wichtig, das ist die Basis für alles Weitere.

Sie wollen mehr Leute mit Hochschulabschluss in unserem Land und verweisen da­rauf, dass wir in diesem Bereich unter dem OECD-Schnitt liegen. Das ist richtig. Das gilt übrigens auch für die Studienanfänger. Wir haben nicht zu viele Studierende in die­sem Land, wir haben zu schlechte Bedingungen.

Sie sprechen auch – und das ist mir besonders wichtig – von einer besseren sozialen Durchmischung an unseren Hochschulen. Das ist ein wichtiger Punkt, und dement­sprechend ist in den letzten Jahrzehnten einiges passiert. Wir sind weitergekommen, aber – und da bin ich bei Ihnen – wir sind noch lange nicht am Ziel.

Da Herr Dr. Androsch heute hier anwesend ist, möchte ich die Gelegenheit ergreifen und seinen eigenen Beitrag hier von dieser Stelle aus würdigen. Herr Dr. Androsch ist


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