Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll141. Sitzung / Seite 51

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„eigenverantwortliche“ Schulen. Es ist mir wichtig, dass wir die Bedingungen der Mög­lichkeit zur Selbstverantwortung realisieren. Ich darf daran erinnern, dass die Abschaf­fung der Kollegien, die Abschaffung der Bezirksschulräte bereits im Regierungspro­gramm verankert ist.

Besonders betonen möchte ich heute auch – und bis zum Unterausschuss des Verfas­sungsausschusses haben wir es ja mit vereinten Kräften bereits gebracht –: Bildungs­politik braucht Bundeskompetenz in Gesetzgebung und Vollziehung, sonst ist das ös­terreichweit nicht zu machen. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

Das Volksbegehren fordert eine leistungsdifferenzierte, hochwertige, gemeinsame Schu­le und den Ausbau von ganztägigen Bildungseinrichtungen. – An diesen Projekten ar­beiten wir. Ich sage immer wieder, die ganztägige gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jäh­rigen ist mein Ziel, die Neue Mittelschule, Ausbau der Ganztagsbetreuung ist das der­zeit Machbare.

Jetzt komme ich zu einem zentralen Punkt: Aufwertung des Berufs der Pädagoginnen und Pädagogen. Dies umfasst zwei Elemente, nämlich erstens die Pädagogischen Hoch­schulen. Deren Weiterentwicklung, deren Stärkung und Aufwertung ist im Regierungs­programm verankert. Wir haben mit den Sozialpartnern ein neues Dienst- und Besol­dungsrecht ausgearbeitet. Wichtig ist jetzt, für die Pädagogischen Hochschulen, die regional verankert sind, die für deren Praxisbezug international gelobt werden, die für die gesamte Fortbildung aller Lehrer verantwortlich zeichnen und die Kompetenzzen­tren für die Schulentwicklung sind, gemeinsam in die Weiterentwicklung zu gehen. Da­zu gehört für mich, dass die Pädagogischen Hochschulen auch Master-Abschlüsse an­bieten können und dass die PädagogInnenbildung gemeinsam mit den Universitäten in Kooperationsmodellen umgesetzt wird.

Der zweite Punkt ist das neue Dienst- und Besoldungsrecht, und das, meine sehr ge­ehrten Damen und Herren, ist ein Schlüsselprojekt für die neue Schule. Das ist ein Pro­jekt, das wir nicht unter dem Titel „Sparpaket“ laufen lassen dürfen, sondern das ist ein Projekt, das ein zentrales Reformprojekt dieser Bundesregierung sein muss. Ich beto­ne, Lehrerinnen und Lehrer – und da beziehe ich mich vor allem auf den Pflichtschul­bereich – brauchen Unterstützungspersonal, im Verwaltungsbereich wie auch in ande­ren Bereichen. Diesbezüglich gibt es noch ziemlich vehemente Einsprüche seitens des Finanzministeriums. Ich beharre darauf – weil ich auch immer wieder in Zwischenrufen gefragt werde: Na, Frau Ministerin, was ist mit dem neuen Lehrerdienstrecht? –: Dazu braucht es eine Position der Bundesregierung, eine Position des Dienstgebers, vorher gehe ich nicht in Verhandlungen! (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen sowie der Abg. Ursula Haubner.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich freue mich auf die gute, intensive Dis­kussion. Ich bin überzeugt davon, dass wir durch die Dynamik des Volksbegehrens entscheidende Schritte weiterkommen. Wir haben mit den Bildungssprechern bereits einen gemeinsamen Termin vereinbart, um uns gemeinsam dem Thema „9. Schulstu­fe“ zu widmen. Wir haben unter der Leitung von Herrn Abgeordnetem Rosenkranz eine exzellente Arbeitsatmosphäre im Unterrichtsausschuss, und ich denke, dass wir uns einer Kultur des Gelingens im Bereich der Bildungspolitik gemeinsam verschreiben sollten. – Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

11.10


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl. – Bitte.

 


11.10.40

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Damen und Herren des Bildungsvolksbegehrens (in Richtung


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