Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll141. Sitzung / Seite 90

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13.31.273. Punkt

Bericht des Unterrichtsausschusses über die Regierungsvorlage (1511 d.B.): Ver­einbarung gemäß Art. 15a B-VG zwischen dem Bund und den Ländern über
die Förderung von Lehrgängen für Erwachsene im Bereich Basisbildung/Grund­kompetenzen sowie von Lehrgängen zum Nachholen des Pflichtschulabschlus­ses (1627 d.B.)

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Wir gelangen nun zum 3. Punkt der Tagesordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gemeldet: Herr Abgeordneter Riepl. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.32.02

Abgeordneter Franz Riepl (SPÖ): Herr Präsident! Kollege Grosz! Es ist total schwer, mit Ihnen wirklich ernsthaft und sachlich zu diskutieren nach dem letzten Redebeitrag, das möchte ich schon sagen. (Abg. Grosz: Das will ich mit Ihnen ohnehin nicht!) SPÖ zerstört österreichische Familien! – Das richtet sich von selbst. (Abg. Grosz: Das ha­ben Sie getan mit Ihrer linken Politik der Familienzerstörung!) Ich möchte das auch gar nicht weiter kommentieren.

Was ich nicht verstehe, aber vielleicht können Sie mir das einmal sagen: Warum wol­len Sie einfach nicht ernstgenommen werden? Das ist das Problem. Jetzt möchte ich da gar nicht mehr Zeit investieren. (Beifall bei der SPÖ.)

Sehr verehrte Damen und Herren! 300 000 bis 600 000 Menschen in unserem Land haben mangelnde Kompetenz im Lesen, Schreiben und Rechnen, sagen Studien und Schätzungen. Das gilt nicht für Europa, sondern das ist in unserem Land so. Zudem haben 280 000 keinen positiven Pflichtschulabschluss. Da kommen noch zirka 5 000 pro Jahr hinzu. Das bedeutet also Handlungsbedarf auch im Bereich der Erwachse­nenbildung.

In das Regierungsprogramm wurde das Nachholen von Bildungsabschlüssen als wich­tiges Element aufgenommen. Wenn wir heute unter anderem das Nachholen des Bil­dungsabschlusses in altersgerechter Form und kostenfrei, insbesondere was den Haupt­schulabschluss betrifft, diskutieren und dann auch beschließen werden, so sind wir auf einem guten Weg.

Ich werde wohl keinen Widerspruch hervorrufen, wenn ich sage, dass, wer nicht sinn­erfassend lesen kann, keinen Vertrag, keinen Zeitungsartikel verstehen und das Buch wahrscheinlich im Regal stehen lassen und nicht in die Hand nehmen wird. Wer nicht gut im Schreiben ist, der wird wahrscheinlich seine Meinung auch nicht gut verständlich formulieren können und vielleicht auch bei Behördenkontakten Probleme haben. Und wer nicht gut im Rechnen ist, für den rechnen dann wahrscheinlich andere oder mit dem rechnen andere, und das kann der betreffenden Person schnell zum Nachteil ge­reichen. Das sind Lebensweisheiten und Erfahrungen, die wir alle schon einmal irgend­wo gemacht haben.

Das Ziel, das mit dieser Vorlage angestrebt wird, ist eine Hebung des Qualifikations­niveaus der Bevölkerung, damit man es leichter im Leben und vor allem auch am Ar­beitsmarkt hat. Dieser Schritt ist ein weiterer Schritt in der Bildungsoffensive unserer Bildungsministerin. Das sollte man auch erwähnen.

Natürlich konnte man auch bisher schon Hauptschulabschlüsse nachholen. Unter­schiedliche Anbieter mit unterschiedlicher Qualität und unterschiedlichen Kosten waren gang und gäbe. Jetzt, mit dieser Vorlage gibt es erstmals auch eine Vereinbarung zwi­schen Bund und Ländern, auch über die Finanzierung. Das kostenlose Nachholen von Schulabschlüssen ist das Ziel.

 


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