Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll141. Sitzung / Seite 145

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sen, dass wir gerade bei den Bundesmuseen eine Steigerung der Besucher von fast 9 Prozent haben, und besonders erfreulich finde ich – und da sieht man, dass dieser freie Eintritt für Unter-19-Jährige sehr wirksam war –, dass 920 000 Jugendliche mehr als im Vorjahr, das sind 24 Prozent, das Museum besucht haben. Daran sieht man, dass das eine wirksame Maßnahme war, und darüber bin ich sehr froh.

Auch in den Bundestheatern gab es eine Steigerung der Besucherzahlen von knapp 2 Prozent. Aber weil ich die Bundestheater jetzt anspreche, möchte ich schon auf et­was eingehen, was wir auch im Kulturausschuss ganz kurz erwähnt haben. Ich habe mir auch im Hinblick auf 100 Jahre Frauentag angesehen, wie viele Frauen denn als Autorinnen und Regisseurinnen auf den Brettern, die uns die Welt bedeuten, vorkom­men. Das Fazit ist jedenfalls bei den Theatern – in Österreich genauso wie im deut­schen Raum, aber jetzt im Zusammenhang mit dem Kulturbericht konzentriere ich mich natürlich auf die österreichischen Bundestheater –, dass die fast ausschließlich von Män­nern bespielt werden.

Autorinnen und Regisseurinnen lässt man selten Erfolge feiern. Es gibt nur eine höhere Anzahl von Autorinnen, Regisseurinnen dort, wo die Bühnen von Frauen geleitet wer­den, und eine Ausnahme ist noch das Schauspielhaus in Wien. Nur als Beispiel – so sehr ich es schätze und regelmäßig besuche – das Burgtheater: Bei den sieben Pre­mieren im Haupthaus gab es in der Saison 2010/11 keine einzige Autorin und keine einzige Regisseurin, auch nicht in der Saison 2011/12. Ich glaube nicht, dass eine hun­dertprozentige Männerquote dem kulturpolitischen Auftrag entspricht, und finde, dass wir darüber in der Öffentlichkeit viel öfter diskutieren müssten.

Zum Antrag der Kollegin Unterreiner, betreffend automatische Erhöhung der Basisab­geltung – ich darf Sie daran erinnern, Sie haben ihn im Ausschuss schon eingebracht –: Wir stehen logischerweise zur öffentlichen Finanzierung und Absicherung der Kunst und Kultur. Das halte ich für ganz wesentlich, weil Kunst und Kultur eben nicht marktkon­form sind und deswegen besonders die Unterstützung der öffentlichen Hand brauchen. Das ist auch nicht etwas, das man geschmäcklerisch beurteilen kann. Aber ich darf
Sie erinnern, dass in der Zeit, als Ihre Partei an der Regierung beteiligt war, von 2000
bis 2007, zum Beispiel bei den Bundesmuseen die Basisabgeltung gleichgeblieben ist.

Seitdem Ministerin Schmied das Amt übernommen hat, wurde die Basisabgeltung ein­mal um 6 Millionen und dann um 8 Millionen erhöht. Ich kann Ähnliches sagen, was die Bundestheater betrifft. Da gab es von 2000 bis 2007 keine Erhöhung und dann 5, 3 und 2 Millionen. Das heißt, wir stehen dazu, wiewohl ich Ihnen recht gebe, dass wir grund­sätzlich gemeinsam darum kämpfen müssen, dass die Kultur und die Kunst in der Krise nicht zum Opfer werden. Wir haben jedenfalls noch viele Pläne für die Zukunft und müssen klarmachen, dass nicht an der Kunst gespart wird, denn dann wird an der Gesellschaft gespart. – Ich danke Ihnen. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Durch­schlag.)

16.49


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Jury zu Wort. – Bitte.

 


16.50.10

Abgeordneter Josef Jury (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr verehrte Frau Bundesminis­terin! Ich glaube, dass die Kunst und Kultur ganz gut durch die Krise gekommen sind. Ich kann das als Bürgermeister und als oberster Vertreter einer Künstlerstadt sagen. Ich kann diesem Kulturbericht natürlich auch sehr viel Positives abgewinnen. Natürlich bestimmt immer der Standort den Standpunkt, aber ich möchte anfügen, dass auch im letzten Jahr einige sehr positive Aktionen, vor allem für die Kulturvermittlungen und Kul­turinitiativen im ländlichen Raum, passiert sind. (Zwischenruf des Abg. Mag. Kogler.)

 


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