hätten wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten tiefer gehend und umfassender formuliert. Die Beratungen im Menschenrechtsausschuss waren geprägt vom Bemühen um breite Zustimmung. Das wurde schon von einigen Kolleginnen und Kollegen angemerkt.
Uns geht es um das gemeinsame Interesse, dass die Entscheidungen des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen in unserem Land sehr ernst genommen werden, weil es auch unser gemeinsames Anliegen ist, dass das internationale Folterverbot von allen Ländern eingehalten wird. Leider missachten 111 Staaten das Folterverbot noch immer. Es geht auch um die Unterstützung der Folteropfer.
Meine Damen und Herren! Ohne Pressefreiheit gibt es keine Demokratie. Weltweit haben Angriffe, Übergriffe auf Journalisten, ja gezielte Tötungen von Journalisten dramatisch zugenommen. Es sind hier fünf Staaten von verschiedenen Kontinenten angeführt. Das österreichische Engagement im Menschenrechtsbeirat der Vereinten Nationen soll ein sehr aktives, ein sehr kräftiges und starkes sein für rechtsstaatliche Strukturen und die Sicherstellung der Pressefreiheit.
Meine Damen und Herren! Ich möchte das positive Selbstverständnis, die positive Tradition Österreichs, der österreichischen Außenpolitik im Einsatz für die Verbesserung der Menschenrechtssituation unterstreichen. Das steht Österreich auch gut an, und für uns Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen ist es ein sehr wichtiges, ein sehr bedeutendes Anliegen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
18.46
Präsident Fritz Neugebauer: Herr Staatssekretär Dr. Waldner gelangt nun zu Wort. – Bitte.
18.46
Staatssekretär im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten Dr. Wolfgang Waldner: Herr Präsident! Hohes Haus! Der konsequente Einsatz für Menschenrechte ist eine langjährige Priorität der österreichischen Außenpolitik. Wir nutzen dazu alle uns zur Verfügung stehenden Instrumente, bilaterale Kontakte, aber auch multilaterale Zusammenarbeit mit den Partnern in der EU, im Europarat, in der OSZE, in den Vereinten Nationen.
Der UN-Menschenrechtsrat ist das zentrale Forum dieser Organisation für den Schutz und für die Förderung der Menschenrechte. Österreich wurde bekanntlich im vergangenen Jahr für drei Jahre in dieses Gremium gewählt, und diese Mitgliedschaft bietet uns die Möglichkeit, unser traditionell starkes und international anerkanntes Engagement für Menschenrechte mit konkreten Initiativen weiter auszubauen.
Wir stehen für einen starken Menschenrechtsrat, der spezifische Ländersituationen effektiv anspricht. Mit der jüngsten Sondersitzung zur Menschenrechtssituation in Syrien am 2. Dezember 2011 in Genf, mit der Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission und dann auch eines Sonderberichterstatters zu Syrien hat der Menschenrechtsrat rasch und wirksam auf die schweren Menschenrechtsverletzungen in diesem Land reagiert.
Wir haben uns für die kommende Periode thematisch mehrere Schwerpunkte vorgenommen: den Schutz der Religions- und Gewissensfreiheit sowie den Schutz der religiösen Minderheiten, die Förderung der Medienfreiheit und den Schutz von Journalisten und die Förderung der Rechte von Kindern und ihren Schutz vor Gewalt und Ausbeutung.
Zu diesen drei genannten Schwerpunkten wird Österreich in den nächsten Jahren im Menschenrechtsrat konkrete Initiativen setzen. Wir werden uns auch in anderen relevanten Foren, in der EU, der UN-Allianz der Zivilisationen, der OSZE, dem Europarat und der UNESCO mit diesen Prioritäten einbringen.
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