Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll143. Sitzung / Seite 95

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Wenn Sie von den Menschen etwas verlangen, dann schreiten Sie zuallererst zur Selbstanwendung! Das ist etwas, das sich gehört, und das ist auch das, was sich die Menschen von Ihnen erwarten. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir geben Ihnen die Gelegenheit dazu, meine Damen und Herren, und ich bringe da­her folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Heinz-Christian Strache und weiterer Abgeordneter betreffend die unverzügliche Verkleinerung der Bundesregierung

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat unverzüglich eine Regie­rungsvorlage zum Bundesministeriengesetz, die eine Limitierung der Anzahl der Mit­glieder der Bundesregierung mit 10 Mitgliedern zum Inhalt hat, vorzulegen. Die Anzahl der Staatssekretäre ist auf zwei Staatssekretäre zu reduzieren.“

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Das wäre einmal eine Möglichkeit, eine Chance mehr. (Beifall bei der FPÖ.)

Mein Gott, Chancen haben Sie viele gehabt. Was hätten Sie für Chancen gehabt, nachhaltig zu sanieren und mit der nachhaltigen Sanierung endlich auch eine Struktur­reform, eine wirkliche Reform zustande zu bringen!

Sie haben aber in einem ganz anderen Bereich Großmeisterei bewiesen. Die Groß­meisterei betreiben Sie dort, wo es ums Tarnen, Tricksen und Täuschen geht. Dort sind Sie Großmeister, meine Damen und Herren! Bei den Reformen und beim nachhal­tigen Sparen sind Sie Versager, denn das Programm, mit dem Sie jetzt daherkommen, verdient nicht den Namen Sparpaket. Das ist kein Konsolidierungspaket, meine Damen und Herren, sondern ein Programm so unter dem Motto: Let’s make money! Hände hoch und her mit dem Zaster!

Dieser Überfall gilt nicht den Superreichen – Herr Krainer, weil Sie jetzt so angestrengt schauen –, nicht denen, die Sie in Ihren Versprechungen erwähnt hatten, nicht denen, die die Krise verursacht haben, nicht den Spekulanten, nicht denen, die in den Banken die Boni kassiert haben; dieser Überfall der Koalition gilt dem Normalverbraucher in diesem Land – und das ist das Verwerfliche, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

Let’s make money! – Unter diesem Motto sind Sie von SPÖ und ÖVP Wiederholungs­täter. Da nutzen Ihnen auch Ihre Tarnnamen nichts. Loipersdorfer Beschlüsse – das klingt sehr, sehr niedlich, aber dieses Ding hat es in sich. Das ist eine geballte Belas­tungsladung, eine Keule, mit der Sie auf die Bevölkerung losgegangen sind; ein Schrot­schuss hinein in den Mittelstand, hinein in die Familien, hinein zu den Pflegebedürfti­gen, hinein bei den ASVG-Pensionisten, ohne Rücksicht auf Verluste.

Ich sage das deshalb, weil wir bei all den Belastungen, von denen wir jetzt reden, die­sen ersten Teil der Tragödie nicht vergessen dürfen. Es ist ja nicht so, dass Loipers­dorf, diese Keule, außer Kraft gesetzt wäre. Nein, meine Damen und Herren, das kommt alles dazu – die Kürzung der Familienbeihilfe, die Plünderung an den Tankstellen –, weil Sie nicht genug davon bekommen, eine Mineralölsteuer zu kassieren, und so wei­ter, und so weiter. Das ist der erste Teil der Tragödie, deren zweiten Teil Sie mit die­sem Paket liefern, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

Der Unterschied liegt also nicht in der Stoßrichtung. Es ist nicht so, dass Sie jetzt plötz­lich sozial gerechter oder sonst irgendetwas werden würden. Der einzige Unterschied


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