Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll148. Sitzung / Seite 132

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die aus einem Pensionsbeitrag drei Pensionen lukrieren können – solche gibt es; Ent­schuldigung, zwei sind es zumindest (Abg. Binder-Maier: Herr Kollege, es gibt keine Politikerpensionen mehr! Seit 1997 !) –, gar nichts geschieht.

Und bei den Nationalbank-Pensionen, wo die Sache mindestens ebenso arg ist wie bei den Politikerpensionen, denn die Nationalbank zahlt pro Jahr insgesamt 100 Millionen für ihre Pensionen – 100 Millionen €! –, bei den Nationalbank-Pensionen ist um 1,3 Pro­zent angehoben worden. (Abg. Wöginger: 3,3!) Von 2 auf 3,3 Prozent. Vorher waren die 2 Prozent freiwillig, jetzt sind die 3,3 unfreiwillig, sprich gesetzlich. (Abg. Wöginger: Gesetzlich!) 1,3 Prozent daher die Anhebung, unterm Strich. (Abg. Wöginger: Freiwil­lig!)

Nein, meine sehr geehrten Damen und Herren, Entschuldigung, wenn wir von den Op­fern sprechen, die in diesem Spar- oder Belastungspaket enthalten sind, dann muss man schon sagen, dass es da eindeutige Opfer gibt. Das betrifft schon einmal die klei­nen und mittleren Pensionisten – Sie sehen das auch in unserem Abänderungsantrag. (Abg. Wöginger: Wieso? Du weißt ja noch gar nicht, wie die Summe verteilt wird!) Auch das, was Sie da jetzt beschlossen haben, wird nicht halten.

Und Sie sehen dazu den Vergleich mit den Nationalbank-Pensionisten. Damit möchte ich nicht diese eine Gruppe im Besonderen herausheben, aber da sind die Relationen weder in Bezug auf soziale Gerechtigkeit noch in Bezug auf Nachhaltigkeit insgesamt in diesem Spar- und Belastungspaket gegeben.

Die Hebesätze werden das eine Jahr abgesenkt, das andere Jahr werden sie angeho­ben. Ich erkläre jetzt nicht im Detail, was die Hebesätze sind. Die außertourliche Anhe­bung der Höchstbeitragsgrundlage, das wissen Sie genau, bringt jetzt kurzfristig Geld und auf zwei oder drei Jahre kostet es zumindest im Bereich der Pensionsversicherung mehr. (Abg. Wöginger: Ja was jetzt?)

„Ja was jetzt?“, fragt Kollege Wöginger. – Kurzfristig bringt es Geld, und langfristig müssen wir dafür zahlen. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Wöginger.)

So schaut dieses Spar- und Belastungspaket leider auch aus, tut mir leid. Abgesehen davon, dass es keine Zeit gegeben hat, das wirklich gründlich zu diskutieren, das be­trifft insbesondere die Konto-Erstgutschrift, eine an und für sich sinnvolle Sache, aber so, wie Sie es jetzt über den Tisch nudeln, lässt sich nicht sagen, wer die VerliererIn­nen, wer die GewinnerInnen sind (Abg. Wöginger: Geh bitte!) beziehungsweise was mit dieser Maßnahme überhaupt erreicht wird. – Danke. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Wöginger: Da verstehe ich dich wirklich nicht! – Abg. Amon: Nicht sehr objektiv diese Rede!)

13.46


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Ab­geordneter Dolinschek. 4 Minuten sind eingestellt. – Bitte. (Abg. Riepl – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Dolinschek –: Sigisbert, schön sprechen, bitte!)

 


13.46.40

Abgeordneter Sigisbert Dolinschek (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­deskanzler! Werte Mitglieder der Bundesregierung! Dieses Sparpaket, das ja ursprüng­lich eine Schuldenbremse hätte werden sollen, ist jetzt gekennzeichnet durch Steuerer­höhungen und Teuerungen, die sofort in Kraft treten, nämlich mit 1. April. Die Reform­schritte werden jedoch auf die lange Bank geschoben, obwohl seit Jahren bekannt ist, was zu machen wäre. Vorschläge gibt es genug: Bundesstaatsreform, Verwaltungsre­form, auch eine Steuerreform. Das Pensionssystem wird hier zum Teil angegangen, ist


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