Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 41

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Nebenbei gibt es natürlich auch noch andere Punkte, woran man erkennt, dass das Gesetz handwerklich schlecht gemacht ist. Ich denke da vor allem an die Probleme, die es mit dem Geometrischen Zeichnen gibt, wo aufgrund des Umfangs des Gesetzes viele kleine Fehler passiert sind. Die Raumintelligenz wird zum Beispiel in der Neuen Mittelschule nicht gefördert, obwohl sie zum Beispiel sogar speziell im Lehrplan der sonderpädagogischen Zentren steht. Es erfolgt keine Orientierung am Realgymnasium, an der Realschule. Die Regelungen sind teilweise einfach nicht besonders zielführend, obwohl das so wichtig wäre für alle, ob im technischen Bereich oder bis hin zur medizinischen Ausbildung. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Ein Letztes noch zur Neuen Mittelschule: Es wurde eine Evaluierung angekündigt, und diese ist nicht erfolgt. Heute wird die Katze im Sack gekauft – daher lehnen wir die Vorlage ab. (Beifall bei der FPÖ.)

10.35


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mayer. – Bitte.

 


10.35.32

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wer mich kennt, der weiß, ich bin kein Mann von pathetischen Worten, aber heute ist tatsächlich ein großer Tag in der Bildungspolitik dieses Landes. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Was vor fünf Jahren von vielen belächelt wurde – damals hat es geheißen: Was wollen die mit der Neuen Mittelschule, was wollen die mit dem Schulversuch, was soll da herauskommen? –, ist in der Zwischenzeit ein fester Bestandteil in der Sekundarstufe I, das heißt in der Ausbildung unserer Zehn- bis Vierzehnjährigen.

Die ersten Ergebnisse, nachdem der Schulversuch einmal durchgelaufen ist, zeigen, dass bereits jetzt zum Beispiel im Burgenland 76 Prozent der Schüler AHS-Reife erlangt haben; als es noch Hauptschulen gab, waren es 56 Prozent. Da braucht man nicht lange zu evaluieren, wenn sich diese Erfolge einstellen, da gilt es, möglichst schnell diesen Schritt zu setzen, um die Chancen für die Zehn- bis Vierzehnjährigen endlich verbessern zu können. Das ist der entscheidende Schritt, und der gelingt mit diesem heutigen Gesetzeswerk, deshalb sollten wir ihn gemeinsam gehen.

Noch etwas ist mir wichtig, nicht zuletzt wenn ich Kollegem Rosenkranz zuhöre, der jetzt leider nicht da ist. (Rufe bei der FPÖ – in Richtung des Abg. Dr. Rosenkranz, der sich in der letzten Bankreihe aufhält –: Er steht eh da!) – Er versteckt sich da hinten. (Rufe bei der FPÖ: Er versteckt sich überhaupt nicht!)

Herr Kollege Rosenkranz, Sie konnten als Vorsitzender des Unterrichtsausschusses miterleben – ich gebe gerne zu, Sie haben vieles nicht mitbeschlossen –, was wir in den letzten vier, fünf, sechs Jahren im Bildungsbereich auf die Beine gestellt haben, und stellen sich dann hierher und sagen, das sei alles nichts, man solle alles so lassen, wie es war, ohne aufzuzeigen, was wir zum Beispiel im frühpädagogischen Bereich gemacht haben, etwa mit dem verpflichtenden Kindergartenjahr, das auch kostenlos ist, weil wir wissen, wie wichtig die Frühförderung ist.

Oder: Kleinere Klassen, Klassenschülerhöchstzahl von 25, das hat in vielen Bereichen große Erleichterung gebracht, den Lehrern die Chance auf individuelles Fördern eröffnet.

Wir haben endlich den Schritt gemacht zu einer besseren Sprachförderung, nicht nur für Migrantenkinder, auch für Einheimische, die entsprechende Schwächen haben. Wir haben Bildungsstandards eingeführt; wenn auch jetzt noch nicht messbar. Das Bildungsschiff ist träge, das ist uns schon klar, wir werden erst in ein paar Jahren die


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