Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 42

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Ergebnisse bestätigt bekommen. Bildungsstandards, neue Matura, die Reform der Oberstufe, die modulare Oberstufe – wer etwas von Pädagogik versteht, der weiß: ein Riesenschritt in die neue Entwicklung der Bildungspolitik.

Heute, meine ich, schließt sich mit der Fixierung einer neuen Regelschule, nämlich der Neuen Mittelschule, wirklich ein entscheidender Schritt. Diese Neue Mittelschule eröffnet neue Chancen im Bereich des Teamteaching, in der Möglichkeit – die wir seit Jahren fordern –, die Kinder stärker zu fördern, aber auch stärker zu fordern. Diese Chancen haben die Lehrer im Team an einer Neuen Mittelschule.

Es ist natürlich eine Herausforderung, das will ich gar nicht kleinreden. Ich weiß von sehr vielen Lehrern, mit denen ich diskutiert habe, von sehr vielen Schulen, die ich selbst aufgesucht habe und wo ich zum Teil auch unterrichtet habe, dass es eine Herausforderung ist und dass es engagierte Lehrer braucht, die das mittragen. Aber wenn sie das tun und wenn sie ihren Beruf ernst nehmen, dann haben wir jetzt alle Möglichkeiten geschaffen, damit die Schule sich so entwickeln kann, wie wir das wollen, um die Chancen für junge Menschen ganz entscheidend zu verbessern.

Wir werden dieses Gesetzeswerk heute beschließen, und ich bedaure, dass zum Beispiel Kollege Walser nicht zustimmen wird. Ich weiß aber, dass die von mir sehr geschätzte Frau Abgeordnete Haubner dieses Gesetzeswerk mittragen wird, wie sie mir gesagt hat. Sie wird es unterstützen und den Weg mitgehen. Umso mehr tut es mir leid, dass Kollege Walser diesen Schritt nicht geht; gerade einer von jenen Historikern, die ich sehr schätze, der wissen müsste, wie die Geschichte die Bildungspolitik, die wir jetzt machen, einmal beurteilen wird, denn es wird erst in 15 Jahren messbar sein, dass diese nicht mitgehen können.

Und für die FPÖ tut es mir leid, dass Sie nicht den Vorarlberger Weg eingeschlagen haben. Dort setzen sich kritische junge Menschen mit der Bildungspolitik auseinander, die längst sogar mehr fordern, was wir heute beschließen können, nämlich die gemeinsame Schule, die wir auch mit diesem Schritt erreichen wollen.

Ich möchte daher zum Schluss, meine Damen und Herren, noch einmal sagen: Die Neue Mittel­schule ist auch aus unserer Sicht nicht der Endpunkt einer Bildungsarbeit. Sie ist aber ein entscheidender Schritt. Bildungsarbeit wird nie an einem Endpunkt ankom­men. Sie wird sich immer weiterentwickeln mit den gesellschaftlichen Herausforde­run­gen, aber sie ist ein wichtiger Schritt dorthin, wo wir hinwollen, nämlich zu einer gemeinsamen Schule.

Ich möchte an diesem Tag auch unserer Bildungsministerin meine ganz persönliche Hochachtung aussprechen, die mit diesem Umfeld, das wir haben, in den letzten Jahren aber auch mit diesem Gesetzeswerk wirklich ganz Hervorragendes geleistet hat. (Beifall bei der SPÖ.)

Liebe Claudia Schmied, es freut mich ungemein, dass es heute möglich ist, diesen wichtigen Schritt – und ich sage das im vollen Bewusstsein auch meiner pädago­gischen Arbeit und Herausforderung, die ich tagtäglich habe –, diesen Weg zu gehen. Ich meine, wir sind damit einem Ziel näher gekommen, das wir uns gemeinsam ge­steckt haben: Kein Kind soll auf der Strecke bleiben, und wir möchten möglichst alle jungen Menschen entsprechend ihren Begabungen und Neigungen fördern und fordern, wo immer wir das können, damit sie bessere Zukunftschancen haben. Dieses Gesetz ist ein wichtiger Schritt dazu. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

10.41


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Walser. – Bitte.

 


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