Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 99

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fokussierter für das künstlerische Programm eingesetzt wird. Äußerst wichtig ist uns dabei, dass wir auch weiterhin ein Augenmerk darauf legen werden, dass Kunst und Kultur nicht rein nach marktwirtschaftlichen Kriterien beurteilt werden. Nicht nur die Repräsentation von Kunst und Kultur muss vielfältig sein, sondern auch der Zugang zu Kunst und Kultur muss für alle unabhängig vom sozialen Status möglich sein. Deshalb stehen wir auch für eine Eintrittspreis-Festsetzung, damit leistbare Kontingente zur Verfügung stehen.

Mehrere Jahre lang sind die Kartenpreise nicht erhöht worden; in dieser Saison hat es eine Anhebung der Ticketpreise gegeben. Im Burgtheater zum Bespiel bewegen sie sich zwischen 5 € und 51 €, die Stehplätze kosten 2,50 €. Abonnenten haben den Vorteil, dass die Erhöhung erst in der nächsten Saison erfolgt.

Abschließend: Wir sind Partner der Kunstschaffenden in Österreich, und wir unter­stützen sie darin, gemäß ihren Möglichkeiten ihre Kreativität, ihr Können auch öffentlich zu präsentieren, und deshalb können wir es auch nicht zulassen, dass, wie dies einige neoliberale Kreise oder Ökonomen verlangen, bestehende Repräsentationsmöglich­keiten geschlossen werden. Ganz konkret heißt das: Mit uns wird es ganz sicher keine Schließung von Spielstätten wie dem Akademietheater geben! – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

13.35


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als vorläufig letzter Redner zu diesem Tagesord­nungspunkt ist Herr Abgeordneter Grosz zu Wort gemeldet. 2 Minuten freiwillige Rede­zeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.35.12

Abgeordneter Gerald Grosz (BZÖ): Frau Bundesminister! Wenn wir heute über das Bundestheatergesetz sprechen, über Kultur im Allgemeinen und auch jeder zur Evaluierung andere Zugänge findet, dann tut es mir leid und ist es insgesamt eine sehr leidige Geschichte, dass ich mich bei diesem Kapitel mittlerweile zum sechsten oder siebten Mal zu diesem Thema äußern muss, und das innerhalb der letzten zwei Jahre, weil das nach wie vor unerledigt ist. Es geht um das leidige Thema eines einzigartigen Freilichtmuseums wie Stübing.

Ich sage Ihnen eines: Kultur bedeutet auch, seine Herkunft kulturell aufzuarbeiten, Kultur bedeutet natürlich auch Volkskultur, und uns Steirerinnen und Steirern und sicher auch den Abgeordnetenkollegen anderer Parteien wäre es sehr gelegen und sehr wichtig, dass sich die Frau Bundesministerin samt ihrem Sektionschef, der das seit zwei Jahren aus persönlichen Gründen blockiert und schon in Wien genug vernichtet hat, dass sich die zuständigen Damen und Herren sich endlich dazu durchringen, die jährlich nötigen 300 000 € durch fünf Ministerien aufzubringen und bereitzustellen, um dieses Freilichtmuseum Stübing, eines der einzigartigsten Freilicht­museen Europas, finanziell endlich auf nachhaltige und sichere Beine zu stellen.

Ich habe mir in einer der vergangenen Sitzungen erlaubt, einmal zu sagen, dass Sie das ja locker aus der Portokasse zahlen könnten. Um das auch noch zu belegen, haben wir eine parlamentarische Anfrage gemacht und sind draufgekommen, dass im Jahr allein die Frau Ministerin Schmied, der Minister Berlakovich, die Ministerin Fekter und die zwei weiteren Ministerien, die da involviert sind, 13 Millionen € Portokosten verbrauchen. Da werden sich doch 300 000 € für das Freilichtmuseum noch ausgehen! Und ich würde die Frau Ministerin ersuchen, nach zwei Jahren, einem mehrheitlich beschlossenen Entschließungsantrag, vier Anträgen des BZÖ, 15 parlamentarischen Anfragen, mehreren Anrufen von namhaften Persönlichkeiten aus der Steiermark – Landeshauptmann Voves, sein Stellvertreter Hermann Schützenhöfer –, dem Einsatz eines gesamten Bundeslandes, sich endlich dazu zu bequemen, die 300 000 € für die


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