Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 211

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das einzige weibliche Vorstandsmitglied hat – zwar auch viel, aber trotzdem – 580 000 bekommen, und das wurde gekürzt auf 525 000. Die gleichwertige Arbeit ist natürlich da, selbstverständlich – Kollege Gradauer hat das angesprochen –, aber von einer entsprechenden Bezahlung sind wir noch weit entfernt.

Da haben wir als Eigentümervertreter einen großen Handlungsbedarf. Ich bin schon sehr neugierig, ob es uns tatsächlich gelingen wird, diese von Frau Bundesministerin Heinisch-Hosek vorgesehene 30-Prozent-Quote bis zum Jahr 2015 zu erreichen. Ich kann mir das nicht gut vorstellen, hoffe aber sehr, dass die Veröffentlichung dieses vorliegenden Berichtes nicht nur mehr Transparenz schafft, sondern auch zu Verän­derungen, zu Verbesserungen führt, denn das muss die Zielsetzung sein. Ich möchte nicht nächstes Jahr wieder hier stehen und vorlesen müssen, was sich in diesen staatsnahen Betrieben einkommensmäßig abspielt. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

19.42


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Öllinger. 4 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


19.43.08

Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Zum ersten Mal geht es mir nach Vorrednern von verschiedenen Parteien so – und das passiert sehr selten –, dass ich eigentlich dem Gesagten nichts mehr hinzufügen kann. Ich bin sehr froh darüber, was zum Beispiel Kollege Gradauer oder zuletzt Kollegin Schittenhelm gesagt haben. Das Problem wird sein, Frau Kollegin Schittenhelm, dass wir nicht nur für die Verbreitung dieses Berichts zu sorgen haben, sondern dass wir hier herinnen auch dafür zuständig sind, dass sich an diesen Zuständen etwas ändert.

Wenn ich etwas zu diesem Bericht noch hinzufügen kann – Sie haben im Prinzip wirklich schon alles Wesentliche gesagt –, dann nur das eine: dass das eine Illustration dafür ist, dass es in unserem Land offensichtlich bestimmte Bereiche gibt, die von Sparpaketen, Belastungspaketen – egal, ob vom Staat oder vom Betrieb verordnet – überhaupt nicht betroffen sind. Das ist ein Skandal, was Sie geschildert haben, was in Bezug auf die Fraueneinkommen in den Vorstandsetagen passiert, und es ist ein Skandal, dass faktisch alle wesentlichen Energieversorger die Spitzenpositionen einneh­men. Das sind ja die Gelder, die die Leute über ihre Stromkosten zahlen.

Wenn allein sechs oder sieben Unternehmen rund um den Verbund in den Spitzen­positionen auftauchen und natürlich auch noch andere Energieversorger – wie soll denn das zu rechtfertigen sein? Was ist die herausragende Qualität von diesen Spitzenmanagern – egal, ob im Verbund oder auch die Kärntner Hypo würde mir noch einfallen, ist noch nicht erwähnt worden –, was ist die besondere Qualität von diesen Spitzenmanagern in der jetzigen Situation? In Bezug auf diese Frage – zumindest bisher, das BZÖ fehlt noch – habe ich noch von keinem meiner Vorredner gehört, dass sie anderer Meinung gewesen wären. Wir sind in der seltenen Situation, dass wir so ziemlich einer Meinung sind. Auch ich gebe Ihnen allen recht.

Mir wäre es auch recht – was die Kollegin von der SPÖ vorgeschlagen hat –, wenn es zu diesem Bericht auch einen Vergleichsbericht über die börsennotierten Unternehmen geben würde. Dafür ist dann allerdings der Rechnungshof nicht zuständig, den können wir schlecht damit beauftragen, aber es wäre wichtig und notwendig.

In erster Linie, meine sehr geehrten Damen und Herren – und damit schließe ich, denn es hat keinen Sinn, das noch einmal zu duplizieren, was Sie bereits gesagt haben –, danke ich für diese Übereinstimmung, und zum Zweiten möchte ich Sie schon auffor­dern, dass wir uns in diesem Jahr tatsächlich etwas einfallen lassen, wie wir diese offensichtlich kaum von einer politischen Debatte oder von bestimmten Notwendig-


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