Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll153. Sitzung / Seite 121

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Lawinen auf den Straßen zu haben, sondern um viel Güterverkehr auf der Schiene zu haben –, weiß man natürlich, dass man Geld in die Hand nehmen muss.

Investitionen in die Infrastruktur – und das ist nicht nur bei der Schiene und bei den Straßen so, sondern das ist bei allen Infrastrukturinvestitionen so – sind Investitionen, die man heute tätigt und die nächsten Generationen profitieren davon. Deshalb sind das auch so langfristige Investitionen.

Wenn wir heute eine Infrastruktur haben, also etwa Wasserkraftwerke – Kaprun, Persenbeug, Donaukraftwerke –, so wurden die bezahlt, errichtet und gearbeitet in der Generation nach dem Zweiten Weltkrieg.

Wir profitieren heute von dieser Infrastruktur zum Beispiel im Bereich von Energie­infrastrukturen. Das gilt aber auch fürs Wasser, die Hochquellwasserleitung ist nicht wegzudenken.

Ich weiß genau, in den Diskussionen über Investitionen in die Infrastruktur vor 50, 60 Jahren ging es immer darum, ob sich das jemals rechnet. Heute zieht das niemand in Zweifel.

Ich habe das selbst auch bei Schieneninfrastrukturinvestitionen schon erlebt. Natürlich lässt sich heute trefflich streiten, ob wir einen Brenner-Basistunnel brauchen. Ich glaube, bei dem Transitverkehr, den wir in dieser Region haben, brauchen wir einen Brenner-Basistunnel. Daher ist das aber eine Investition, die wir heute tätigen, weil wir wissen – deshalb erstellen wir Verkehrsprognosen –, dass der Verkehr zunehmen wird, dass der Güterverkehr in den nächsten Jahren um ein Viertel steigen wird. Wenn man das weiß, kann man natürlich den Kopf in den Sand stecken oder aber sagen, ich muss die Voraussetzungen dafür schaffen, dass dieser Güterverkehr und auch die Zunahme desselben aufgrund der Prognosen nicht auf der Straße ist, sondern ich genug Kapazitäten auf der Schiene habe, damit dort transportiert werden kann.

Das sind sozusagen langfristige Investitionen, die man tätigt, und daher werden sie auch langfristig refinanziert. Das gilt nicht nur bei der Schiene und bei der Straße, sondern auch dann, wenn wir heute ein Wasserkraftwerk bauen. Ich war gestern bei der Festveranstaltung „65 Jahre Verbund“, und sie haben die gleiche Refinanzie­rungsdauer, nämlich 30 Jahre, wie wir sie bei der Schiene auch haben.

Die Grundinfrastruktur – das wissen wir von unserer heutigen Bahn, die 150 Jahre alt ist, auf der wir heute noch fahren, wo man Modernisierungen an den Gleisen und bei den Weichen vorgenommen hat –, die Hauptinvestitionen – 80 Prozent sind die Grund­investitionen –, die halten nicht 30 Jahre, sondern die halten 100 bis 200 Jahre, und die Generationen werden davon profitieren.

Es ist mir deshalb auch wichtig, Ihnen das zu sagen, weil ich ein Bekenntnis zum Ausbau der österreichischen Schieneninfrastruktur ablegen möchte, weil ich ja die Eisenbahn und diese Form der Mobilität aus wirtschaftlichen und Beschäftigungs­gründen für notwendig erachte. Ich glaube, die Bahn ist eines der größten Umweltprojekte, die wir überhaupt haben. Wir brauchen nicht von einem Elektroauto zu reden, wenn wir eine Elektroflotte haben, wie es die Österreichischen Bundesbahnen sind. (Zwischenruf der Abg. Dr. Moser.)

Wir brauchen auch den Vergleich mit anderen nicht zu scheuen. Wir sind innerhalb der 27 Mitgliedstaaten der EU einer mit der besten Bahn. In der Pünktlichkeit sind wir Europameister. Es gibt tatsächlich eine einzige Bahn in Europa, die kleine Kennwerte hat, bei denen sie besser abschneidet als die ÖBB. Das ist eine einzige, und das ist die Schweizer Bahn, aber nur bei der Pünktlichkeit, nicht bei den Beispielen, die hier heute gekommen sind.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite