Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll153. Sitzung / Seite 267

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leichter tun und überhaupt keine Schwierigkeiten haben und dass Frauen nach wie vor darauf bedacht sind, eine Balance auszuüben.

Wir Freiheitlichen sind auch gegen Quoten. Ein Unternehmen muss das Recht haben, für seine wichtigsten Posten, die über Erfolg und Scheitern entscheiden, die best­qualifizierte Person auszuwählen. (Beifall bei der FPÖ.) Es ist unserer Meinung nach ein Eingriff in die unternehmerische Freiheit, eine Firma von Menschen führen zu lassen, die der Unternehmer nicht als die Geeignetsten ansieht.

Die verpflichtende Suche nach Quotenfrauen schadet dem Unternehmen und den Frauen gleichermaßen. Durch eine gesetzliche Frauenquote würde Frauen immer wieder unterstellt werden, nur durch eine Quote auf ihre Position gehievt worden zu sein.

Noch eine Überlegung: Die Vielfalt der Wirtschaftszweige verlangt unterschiedliche Entscheidungen, Frauen an die Spitze von Unternehmen zu stellen. Es ist meiner Meinung nach ein Unterschied, ob Führungspositionen in einem Stahlkonzern oder im Bergbau oder in der Konsumgüterindustrie vergeben werden. Das ist unserer Meinung nach ein Unterschied – Sie sehen das anders.

Auch wenn Frauen beim Studium – und wir wissen das natürlich alle – jetzt schon viel mehr Erfolge haben und in der Mehrheit sind, ist es nicht so, dass es sie vermehrt – im Moment noch – in technische Fächer zieht.

In manchen Branchen braucht es Mut und innovatives Denken. Darauf hinzuweisen, dass es in einem Unternehmen einen freiwillig hohen Anteil an Frauen in Führungs­positionen gibt, ist unserer Meinung nach eine gute Sache. Es wirft ein positives Licht auf dieses Unternehmen.

Es gibt nun einmal verschiedene Schritte, sich für mehr Frauen in Führungsgremien einzusetzen – unser Entschließungsantrag ist einer davon. (Beifall bei der FPÖ.)

22.49


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Wurm. – Bitte.

 


22.49.36

Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! In einem Punkt stimme ich Ihnen zu, Frau Kollegin Unterreiner: Es gibt zu wenige Frauen in Führungspositionen, und das hat mannig­faltige Gründe. Sie haben einige davon aufgezählt. Auch Sie sagen, es gibt zu wenige, aber wie wir zu mehr kommen, darin unterscheiden sich unsere Geister, wenn ich das so sagen darf. (Zwischenruf bei der FPÖ.)

Selbstverständlich sind wir dafür, bin ich dafür, dass wir Quoten einführen, denn das ist das einzige Mittel – wie wir in allen möglichen Studien immer wieder erkennen und nachgewiesen bekommen haben –, das wirkt. Viele Frauen bleiben aufgrund der Nichtmöglichkeit der Vereinbarung von Beruf und Familie zu lange zu Hause. Sie müssen, was der Karriere oft nicht dienlich ist, zu Hause bleiben. Wenn sie das wollen, ist es eine andere Frage. Selbstverständlich sind wir auch für die Wahlfreiheit, nur muss es wirklich eine Wahlfreiheit sein. Das ist ein großes Karrierehindernis, das macht einen großen Karriereknick aus. Wenn uns also ernsthaft daran gelegen ist, dass mehr Frauen in Führungspositionen kommen, dann müssen wir auch die entsprechenden Instrumente dafür schaffen, und das sind die Quoten. (Beifall bei SPÖ und Grünen.)

Frau Kollegin Unterreiner, Sie sagen, dass es in verschiedenen Branchen natürlich unterschiedliche Beteiligungen von Frauen gibt. Was mir aber auffällt, ist: Ich schaue


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