Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll153. Sitzung / Seite 268

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mir zum Beispiel die Lebensmittelbranche an, wo sehr viele Frauen tätig sind – hinter den Regalen, an den Kassen und so weiter –, aber wenn ich dann auf die Führungs­ebene schaue, und wenn es noch so ein kleiner Betrieb ist, ist der Filialleiter immer wieder und immer öfter ein Mann. Auch das sei gesagt. In vielen anderen Bereichen ist es auch so, und daher kann man mit Ihren Argumenten nicht so argumentieren.

Wir kennen verschiedene Studien, die belegen, dass überall dort, wo Frauen und Männer agieren, wo Frauen und Männer in Managementpositionen sind, auch die Gewinne, die Profite entsprechend aussehen. Das heißt, auch das ist ein Garant für einen guten Geschäftserfolg. Insofern müssen wir das Bewusstsein der Wirtschaft schärfen, das wäre eine wichtige Angelegenheit.

Kollegin Unterreiner möchte in ihrem Antrag als Maßnahme insofern einen Anreiz schaffen, als es einen Preis für innovative Unternehmen geben soll. Da muss ich sagen, dass es schon sehr viele Preise von unterschiedlichen Institutionen – sei es die Wirtschaftskammer, seien es die Arbeiterkammern und so weiter – gibt. Das, glaube ich, brauchen wir nicht noch zusätzlich. Wir brauchen schärfere Instrumente, um wirklich mehr Frauen in höheren Positionen zu gewährleisten.

Der nächste Punkt, dem ich mich zuwenden möchte, ist der Antrag der Kollegin Carmen Gartelgruber, die fordert, dass die Altersgrenze bei der Anstellung oder Beschäftigung von Au-pair-Mädchen ausgeweitet wird. In Österreich liegen wir im Schnitt, wenn man sich anschaut, wie diese Sonderregelung für ArbeitnehmerInnen in Europa oder auch weltweit geregelt ist. Es gibt das vielleicht noch in dem einen oder anderen Land bis 30 Jahre, wir haben es bis 28, von 18 bis 28 Jahre.

Diese Möglichkeit des Au-pair soll ja darin bestehen, dass man das Land kennenlernt, die Kulturen kennenlernt, die Sprache kennenlernt, aber nicht als billige Arbeitskraft eventuell verwendet wird. Sie sprechen von Granny Au-pairs. – Ab wann beginnt denn der Name „Granny“ für eine Frau?  Sicher nicht mit 30, und alles darüber ist, glaube ich, übertrieben.

Frau Kollegin Judith Schwentner, es tut mir leid, dass wir – und ich hoffe, dass wir auf einen Nenner in Bezug auf diesen Antrag kommen – deinen Antrag heute ablehnen. Im Ausschuss haben wir uns ja darauf geeinigt. Das war ein wichtiger Antrag, nämlich die finanziellen Auswirkungen dieser Finanzkrise auch dahin gehend zu untersuchen, inwieweit sie die Frauen betreffen, inwieweit durch Konsolidierungen, durch Einspa­rungen vor allen Dingen die Frauen, das Einkommen der Frauen, unterschiedliche Möglichkeiten der Frauen, zum Beispiel Mobilität, wenn öffentlicher Verkehr einge­schränkt wird, betroffen sind.

Das ist sicher ein wichtiges Instrument, das man sich genau anschauen muss, Frau Kollegin Schwentner. Im Ausschuss sind wir dann zu dem Schluss gekommen, dass schon relativ viele Studien dazu im Umlauf sind, dass wir uns das genauer anschauen müssen. Vielleicht finden wir in Form einer Veranstaltung oder Ähnlichem eine Mög­lich­keit – wir haben uns heute schon zusammengesetzt –, dieses Thema entsprechend ernsthaft zu behandeln. Ich bin hoffnungsfroh, dass uns dazu das eine oder andere einfällt, damit wir diesen Antrag dann in einer anderen Form weiterbehandeln können. In diesem Sinne hoffe ich. (Beifall bei der SPÖ.)

22.55


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Schwentner. – Bitte.

 


22.55.57

Abgeordnete Mag. Judith Schwentner (Grüne): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Die Frauen kommen von der Venus, und die Männer kommen vom Mars – so ungefähr


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