Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll159. Sitzung / Seite 93

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mehrmals hier erlebt habe, ist etwas, was niemanden weiterbringt und Sie auch nicht beliebter macht.

Natürlich ist die Frage: Wo setzen wir an?, eine Herausforderung für uns, für ganz Eu­ropa. Neben der Finanzkrise oder neben den Finanzproblemen, die wir alle kennen, ist natürlich die Frage Beschäftigung und Arbeit für die Menschen eine ganz, ganz ent­scheidende. Das stand auch immer im Mittelpunkt der Staatspolitik hier in Österreich, bei allen Regierungen. Und das ist auch der Grund, warum wir heute ein positives Er­gebnis vorweisen können, obwohl es natürlich nach wie vor große Herausforderun-
gen gibt. Aber ich denke, es ist herzeigbar, und wir konnten damit auch kurzfristige Schwankungen, die es immer wieder gab, auffangen.

Ganz entscheidend ist für mich, dass wir nur dann, wenn wir Arbeit haben, auch den sozialen Frieden gesichert haben, dass wir nur dann unsere Infrastruktur weiter aus­bauen können, unsere Gesundheitspolitik, Sozialpolitik, unsere Bildungspolitik und so weiter den Bürgern auch weiter anbieten können.

Entscheidend ist aber, dass wir nicht nur in Richtung Arbeit denken, sondern auch in Richtung Kaufkraft der Bevölkerung und dass wir uns nach intelligenten Produkten ausrichten, weil wir nur diese auf den internationalen Märkten absichern können. Alles, was erzeugt und nicht verkauft ist, ist noch kein Wertbringer. Dort, glaube ich, haben wir uns auch in den letzten Jahren bemüht, und wir können sagen, die Entwicklung ist erfolgreich gewesen. (Beifall bei der ÖVP.)

Persönlich ist mir die Aus- und Weiterbildung ein großes Anliegen. Dies ist auch ein Anliegen der Bundesregierung, wir hören es bei allen Vorträgen. Ich denke auch, dass wir in der ganzen Frage der Berufsausrichtung und Berufsberatung fallweise neue We­ge gehen sollen. Nicht der nächstbeste Beruf oder die nächstbeste Schule sollen maß­geblich sein, sondern die Neigung, die Möglichkeiten, die Ausrichtung des einzelnen Menschen. Da haben wir noch einiges aufzuarbeiten, nachzuholen und zu verbessern. Ich denke, wir sind hier alle miteinander bemüht, dass wir diese Dinge auch erreichen.

Die Minister Mitterlehner und Hundstorfer – er hat heute einen Bericht vorgelegt – ha­ben davon gesprochen, dass es auch in den Betrieben einen Rahmen geben muss. Übertriebene Vorgaben, übertriebene Gesetzeszwänge fördern nicht die Arbeit. Das ist ein Problem, das wir sehr wohl sehen müssen, und das können wir auch öffentlich sa­gen. Deshalb müssen wir gerade in diesem Bereich wirklich nachdenken über das Nutzbringende, das Machbare und das Mögliche.

In Österreich ist nicht nur die produzierende Wirtschaft ein Arbeitgeber, sondern auch Tourismus und Fremdenverkehr. Das ist möglich, weil wir eine intakte Kulturlandschaft haben. Ich möchte gerade diese Parlamentsrede dazu nützen, Folgendes zu sagen: Ja, wir sind touristisch nachgefragt, weil wir einmalige Kulturgüter haben, eine gute In­frastruktur, aber auch die Kulturlandschaft, wie vorhin gesagt, in Ordnung haben. Dafür arbeiten 400 000 bis 500 000 Menschen in der und um die Landwirtschaft. Auch das ist Beschäftigung! Wenn diese Menschen nicht dort ihre Arbeitswelt finden, drängen sie auf den Arbeitsmarkt und belasten somit den übrigen Arbeitsmarkt. Das wollen wir alle nicht.

Was die Menschen dort mit Begeisterung machen, das sollen wir ihnen auch in Zukunft ermöglichen. Manche Leute stört es sehr, dass, sehr oft parteipolitisch motiviert, gera­de alles, was in Richtung Bauernschaft geht, kritisiert wird. Das macht keinen Sinn! Ich denke, der Arbeitsplatz Bauernhof ist nicht teurer und nicht billiger, er ist ein Arbeits­platz wie jeder andere und soll auch so gewertet werden. Dies soll auch in Zukunft so von der gesamten Gesellschaft mitgetragen werden, leisten die Bauern doch eine gro­ße Aufgabe für uns alle und tragen sie doch auch dazu bei, dass sich unsere Volks­wirtschaft weiter positiv entwickelt. (Beifall bei der ÖVP.)

 


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