Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll161. Sitzung / Seite 65

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angedeutet wurde und die meine KollegInnen aus dem Bildungsbereich dann noch detailliert ausführen werden, durchaus auch sehen lassen kann.

Ich möchte mit einem Zitat von Herrn Dr. Schilcher im „Standard“ beginnen, der auf die Frage antwortet: „Was wäre bei gutem Willen und mutigen Politikern mittelfristig machbar?“

Ich zitiere Herrn Dr. Schilcher wörtlich: „Zuerst: Früh anfangen mit einem Jahr, das heißt rascher Ausbau der Kinderkrippen. Dann: Die individuelle ganztägige, möglichst lange gemeinsame Schule. Je länger die Schüler gemeinsam arbeiten, desto geringer wird der Einfluss der sozialen Herkunft, desto besser die Aufstiegschancen. Eine verlängerte Volksschule wäre schon ein Anfang. Das alles wäre budgetär machbar mit einer Verwaltungsreform. Eine ganze Ebene im Bezirk streichen, den Landesschulrat abspecken auf eine Erziehungsdirektion mit nur noch strategischer Funktion, plus Autonomie der Schulen.“

Meine Damen und Herren! Herr Dr. Schilcher! Das könnte einem Bildungsprogramm der Sozialdemokratie entsprechen. Das ist auch das Ziel, das wir gemeinsam verfolgen, mit all den Maßnahmen, die wir bisher gemeinsam gesetzt haben, den über 45 Initiativen, die die Frau Ministerin angeführt hat, beginnend mit der Sprachförderung für die Kleinsten – damit Deutsch in der Grundschule wirklich eine Voraussetzung sein kann, braucht es zuerst die Förderung – bis hin zu einem Bundesbildungsplan, dem sich alle Länder angeschlossen haben, mit verpflichtendem und kostenfreiem Kindergartenjahr, damit zumindest alle ein Kindergartenjahr haben, was zwar viel zu wenig ist, aber der Weg dorthin stimmt.

Das geht weiter mit den kleineren Klassen, die schon erwähnt wurden, den Bildungs­standards, die endlich eine Kompetenz in Rechnen, Mathematik und Schreiben bringen werden, die wir uns alle wünschen, damit die Schüler, wenn sie die vierte Schulstufe verlassen, tatsächlich über diese Grundkompetenzen verfügen.

Dafür kämpfen wir! Das haben wir beschlossen, und das wollen wir auch mit Entschiedenheit umsetzen, bis hin zu einer Dynamik von der Sekundarstufe 1 zur Gemeinsamen Schule. Da war und ist es wichtig, mit der Neuen Mittelschule eine neue Schulform einzuführen, damit man neue Unterrichtsmodelle erproben kann: Wie funktioniert Team-Teaching, wie individuelles Lernen? Wie kann man auch Schwächere fördern? Wie kann man auch den Schritt zu einer inklusiven Bildung schaffen?

Das sind wichtige Bereiche, die wir hier vorbereiten wollen, denn Schule ist in zehn Jahren nicht fertig, sondern sie wird sich immer und ewig weiterentwickeln!

Das setzt sich fort mit dem Bereich der Oberstufenreform – Stichwort: Modulare Oberstufe –, gemeinsam hier beschlossen, wo wir sagen, wir wollen mit Coaching, mit individueller Lernförderung an den Schulen erreichen, dass weniger Nachhilfe notwendig ist.

Wir wollen auch verstärkte Talenteförderung. Wir können Module bilden, die man auch überspringen kann, wo wir genau diese Begabungen gemeinsam fördern wollen. Es ist ganz, ganz wichtig, dass wir all diese Bereiche sehr engagiert weiter vorantreiben.

Und mit den Entschließungsanträgen, die wir heute hier noch vorlegen und zur Be­schlussfassung bringen werden, setzen wir genau diese Schritte. Verehrte Initiatoren, Sie erhalten auch Fristsetzungsanträge. Und ich bin davon überzeugt, wenn es uns gelingt, auch Enquete-Kommissionen einzusetzen, die sicher nicht den Schlusspunkt in dieser Debatte bedeuten – denn natürlich geht es, wie Kollege Walser gesagt hat, weiter –, dann können wir uns auch dort als Parlament inhaltlich mit einbringen.

 


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