Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll161. Sitzung / Seite 125

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13.05.08

Abgeordneter Werner Neubauer (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister und sehr geehrte Frau Bundesministerin! Herr Kollege Walser hat in seiner Wortspende unter anderem zuerst gemeint, in der FPÖ gäbe es eine ganze Reihe von Rechtsextremen. Ich berichtige tatsächlich: In der FPÖ gibt es keine Rechtsextremen. (Beifall bei der FPÖ.)

13.05


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Binder-Maier. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.05.45

Abgeordnete Gabriele Binder-Maier (SPÖ): Frau Bundesministerin! Herr Bundes­minister! Meine Damen und Herren! Ich zitiere: Ein Kind lernt nie wieder so leicht wie in seinen ersten Lebensjahren. Ein Kind erwirbt Sprache in intensiver Interaktion mit seiner Umwelt und seinen Bezugspersonen, wobei vor allem die ersten Lebensjahre von entscheidender Bedeutung sind. Und wenn das verabsäumt wird, entstehen struk­turelle und funktionelle Defizite, und das betrifft nicht nur den Spracherwerb, sondern auch andere kognitive Funktionen. Frühkindliche Förderung ermöglicht den besten Start ins Leben. – Zitiert aus der Stellungnahme der Wissenschafterin Dr. Manuela Macedonia im Unterausschuss.

Meine Damen und Herren! Das Bildungsvolksbegehren beinhaltet alle wesentlichen Bildungsbereiche von Kindern, jungen Menschen bis hin zur Hochschule. Und die Debatte im Unterausschuss über diesen weitgespannten Bogen war sehr aufschluss­reich, sehr engagiert und auch transparent. Ein öffentlicher Meinungsbildungsprozess wurde dadurch eingeleitet, worauf schon hingewiesen wurde. So gesehen ist es also schon ein klarer Erfolg für die InitiatorInnen des Volksbegehrens: Es wird in Österreich über Bildung diskutiert.

Ein Danke von mir auch an Elmar Mayer für seinen unermüdlichen Einsatz und vor allen Dingen auch für seine umsichtige Vorsitzführung. Vielen herzlichen Dank! (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Elementarpädagogik hat für mich – ich bezeichne mich noch als Kindergärtnerin – einen besonderen Stellenwert. Ein klares Bekenntnis meiner Fraktion zu den Forderungen des Volksbegehrens, die im Wesentlichen auch identisch mit den Forderungen der Plattform EduCare sind.

Worum geht es? – In der Elementarpädagogik vor allem um den Ausbau von Betreu­ungs­plätzen, Bildungseinrichtungen für junge Kinder. Es geht um ein Bundesrah­mengesetz mit verbindlichen Mindeststandards. Es geht um einen verbindlichen Bil­dungsrahmenplan, um die zeitgemäße, theoretische und praktische Ausbildung von PädagogInnen für den Elementarbereich auf tertiärem Niveau.

Ein Wort noch zu den Ausführungen einer Vorrednerin: Trotz aller Berechtigung dieser Forderungen denke ich, dass die momentane Ausbildung in den BAKIPs in Österreich nicht schlechtgeredet werden darf, denn sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Ausbildung von KindergartenpädagogInnen.

Es geht auch um die Anerkennung der Betreuungseinrichtungen als Bildungsein­richtungen, die Verringerung der Gruppengrößen und die Entlohnung der Kleinkind­päda­gogInnen.

Meine Damen und Herren! Vieles ist geschehen: ein Bundesbildungsplan, Sprachför­derungen mit finanziellen Mitteln ausgestattet und das verpflichtende letzte Kinder­gar­tenjahr. Ich verstehe die Ungeduld mit den parlamentarischen Prozessen. Es braucht noch ein gutes Stück Überzeugungsarbeit für so manche Bewahrer, Zauderer und


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